Die zehn Treffer von Selina Lotz genügen nicht. Die HSG Hungen/Lich verliert in der Handball- Bundesliga der weiblichen Jugend A ihre Premiere in eigener Halle gegen Frisch Auf Göppingen mit 29:34 (13:17).
Für die A-Jugend-Handballerinnen der HSG Hungen/Lich blieb die Heim-Premiere in der Nachwuchs-Bundesliga nicht von Erfolg gekrönt. Vor gut 400 Zuschauern in der Sporthalle der Dietrich-Bonhoeffer-Schule in Lich verlor das Team von Trainer Tobias Lambmann am frühen Samstagabend mit 29:34 (13:17) gegen Frisch Auf Göppingen. Damit liegen die Mittelhessinnen in ihrer Vierer-Vorrundengruppe 4 zwar auf dem letzten Platz, haben in drei Wochen im Heimspiel gegen HC Erlangen aber noch die Chance, mit einem Erfolg als Abschlussdritter die Pokalrunde zu erreichen.
Für die Meisterrunde bereits qualifiziert ist Topfavorit SC DHfK Leipzig, der sich beim HC Erlangen mit 34:31 durchsetzte. Für die Franken selbst geht es zum Abschluss im Fernduell mit Frisch Auf Göppingen ebenfalls noch um den Einzug in die Meisterrunde.
„Wir waren gegenüber der klaren Niederlage in Leipzig schon deutlich verbessert«, zeigte sich Coach Lambmann nicht unzufrieden, »und in der zweiten Halbzeit phasenweise auf Augenhöhe mit Göppingen.“
Bei der 6:5-Führung durch Lisa Steinruck in der 12. Minute hatte die junge Hungen/Licher Truppe anfangs noch Hoffnungen auf ein auf diesem Niveau nicht gerade erwartbares Erfolgserlebnis geschürt. Die körperlich überlegenen Schwäbinnen rückten mit einem 5:0-Tore-Lauf bis zur 17. Minute die Verhältnisse aber schnell zurecht (6:10), beim 8:14 (24.) betrug der HSG-Rückstand bereits sechs Treffer, den die Gastgeberinnen dank dreier Treffer von Selina Lotz aus dem Rückraum bis zur Pause zum 13:17 reduzieren konnten.
„In der ersten Halbzeit haben wir zu wenig über das Zentrum gearbeitet“, analysierte Lambmann, „gegen den guten Göppinger Mittelblock in Zusammenarbeit mit einer starken Torhüterin hatten wir es sehr schwer.“
Noch schwerer wurde es für die HSG Hungen/Lich ab der 40. Minute, dem Spiel noch eine Wende zu geben, da Lisa Steinruck nach ihrer dritten Zeitstrafe für die letzten 20 Minuten vom Parkett musste. „Wir sind dann zwar mehr über Eins-gegen-eins-Aktionen von den Halbpositionen gekommen“, konstatierte der Trainer, „und auch in den Zweikämpfen waren wir besser als zuvor“, aber auf Strecke musste man die Gäste-Überlegenheit anerkennen.
Obwohl eine doppelte Unterzahl (40.) super überstanden (22:25 nach 19:24) wurde und die Kurzdeckung gegen die neunmal erfolgreiche Frisch Auf-Schützin Leni Blessing phasenweise Früchte trug, brachte Göppingen den Sieg über das 29:23 (52.) sicher unter Dach und Fach.
„Für mich war wichtig, dass wir uns innerhalb der Partie gesteigert haben“, resümierte Lambmann, „wir waren nach vorne zielstrebiger und konsequenter und haben nach hinten weniger Gegenstöße zugelassen.“
Am verdienten Sieg der Göppingerinnen gab es in Anbetracht deren starker Physis und Stärke bei Durchbrüchen sowie der Kompaktheit in der 6:0-Abwehr nichts zu deuteln.
In drei Wochen im nächsten Bundesliga-Heimspiel gegen HC Erlangen setzt man auf seiten der HSG Hungen/Lich auf eine weitere Steigerung sowie eine erneut proppenvolle Halle – dann in Hungen.
18:00 Uhr HSG Hungen Lich – TPSG Frisch Auf Göppingen
und am
Samstag, 18.11.2023, Schäferstadthalle Hungen
18:00 Uhr HSG Hungen Lich – HC Erlangen
beginnt der Vorverkauf der Eintrittskarten. Zu einem jeweiligen Preis von 8,00 Euro bzw. ermäßigt von 4,00 Euro (Schüler, Studenten und Rentner) können die Karten bei folgenden Vorverkaufsstellen erworben werden:
7. Oktober, 14:01 Uhr, Anpfiff zum ersten Bundesligaspiel in der Vereinsgeschichte der HSG Hungen/Lich!
Aber von vorne: Wie lange wurde von allen Verantwortlichen auf diesen einen Moment hingearbeitet? Wieviele Stunden hat unsere weibliche A-Jugend in der Halle verbracht, um sich auf diesen besonderen Moment vorzubereiten?
Nun war er da, dieser eine besondere Moment in der Geschichte der HSG.
Begonnen hat er allerdings schon am Freitagmorgen mit der Abfahrt vom Gießener Bahnhof in Richtung Leipzig. Nach einer entspannten Zugfahrt und der Ankunft am Hauptbahnhof in Leipzig hieß es für die Mannschaft von Trainer Tobias Lambmann anschließend die Zimmer im Hotel zu beziehen, bevor man sich zu einer kleinen Erkundungstour in Leipzig aufmachte und auch dem Leipziger Zoo, besonders den Affen, einen kleinen Besuch abstattete. Nach einer kleinen Pause ging es dann noch ins Restaurant, um den Abend gemütlich bei einem leckeren Abendessen ausklingen zu lassen, bevor der lang erwartete Moment am nächsten Mittag auf die Mannschaft wartete.
Abfahrt des Fanbusses um 7:00 Uhr: Für die meisten Menschen keine normale Uhrzeit, um sich an einem Samstagmorgen aus dem Bett zu quälen. Anders sieht das Ganze bei knapp 30 treuen AnhängerInnen der HuLis aus, welche die vierstündige Busfahrt nach Leipzig gerne antraten, um ihre Mannschaft bei diesem Höhepunkt zu unterstützen. Ein großer Dank geht hierbei an die Fahrschule Noll, welche die Fahrt in den frühen Morgenstunden um einiges angenehmer gemacht hat. Genutzt wurde diese Fahrt für eine Menge an Aktivitäten. Während die einen schon fleißig waren und die Zeit im Bus produktiv zu nutzen wussten, gab es auch den ein oder anderen, welcher die Busfahrt dazu genutzt hat, um seinen Schlaf aus der vergangenen Nacht vielleicht doch noch etwas nachzuholen. Sei es ihnen gegönnt!
Nach knappen vier Stunden Fahrt kam man nun endlich auch an der Sportoberschule des HC Leipzig an. Da noch ausreichend Zeit vorhanden war und weder die heimische Mannschaft noch unsere HuLis da waren, entschied man sich kurzerhand dazu, einen kleinen Spaziergang, am Stadion des RB Leipzig vorbei, zur Leipziger Festwiese zu machen und dort einen kleinen Mittagssnack zu sich zu nehmen.
So langsam stieg auch die Anspannung bei den mitgereisten Fans.
Nach diesem kleinen, aber feinen Mittagsspaziergang, kam man gegen 13:15 Uhr erneut an der Sportoberschule an, wo mittlerweile auch beide Mannschaften eingetroffen waren. Das Standardaufwärmen wurde absolviert und der ein oder anderen Spielerin stand jetzt auch die Nervosität ins Gesicht geschrieben.
14:01 Uhr: ANPFIFF
Nach 42 gespielten Sekunden war es so weit. Luana Schäfer erzielte unter tobendem Applaus der mitgereisten Fans das erste Bundesligator für die HSG Hungen/Lich. Weitere zwei Minuten später war es erneut Luana Schäfer, die die HSG Hungen/Lich das einzige Mal in diesem Spiel in Führung brachte (1:2, 3. Minute). Bis zum 6:4 (11. Minute) für die Hausherrinnen konnte die Mannschaft um Kapitänin Liska Steinruck gut mithalten, musste danach aber leider abreißen lassen. Der HC Leipzig spielte eine extrem gute und aggressive 6:0-Abwehr, was unsere Damen vor große Aufgaben stellte, auf die sie zeitweise keine Antworten fanden. Leipzig konnte sich so über die aggressive Abwehr und treffsicheren Außenspielerinnen bis zur Halbzeit mit 21:10 absetzen. Zu verdanken, dass es zur Halbzeit ein Rückstand mit „nur“ elf Toren war, ist es wohl Anna Czwak im Tor, die etliche freie Chancen und zwei Siebenmeter bravourös parieren konnte.
Halbzeit zwei begann anschließend dort, wo Halbzeit eins aufgehört hat. Leipzig konnte aus einer sehr stabilen Abwehr heraus aufs Tempo drücken und viele leichte Tore per Tempogegenstoß erzielen. Endstand dieser torreichen Partie: 42:24.
Positiv hervorzuheben ist allerdings, dass alle Spielerinnen ihren Spielanteil bekamen und Akzente setzen konnten, was in dieser Liga nicht selbstverständlich ist! Auch der Teamgeist der Damen muss erwähnt werden. Niemand, wirklich niemand lief mit hängendem Kopf über das Spielfeld, obwohl das Ergebnis dann schlussendlich doch so deutlich war.
„Im Großen und Ganzen bin ich mit der Partie zufrieden.“, so Trainer Tobias Lambmann, „Für meinen Geschmack hätten es einige technische Fehler weniger sein können, dann fangen wir uns auch nicht so viele leichte Gegentore durch das gute Umschaltspiel. Man muss aber neidlos anerkennen, dass uns Leipzig heute vor allem in puncto Physis und Athletik deutlich überlegen war. Viele Spielerinnen absolvieren mehrmals pro Woche bereits in der Schule am Vormittag ein Athletiktrainingsprogramm. Diese Umfänge können wir gar nicht bewältigen. Trotz alledem bin ich sehr stolz, was meine Mädels hier heute geleistet haben! Auch diejenigen, die sonst eher ruhig sind, kamen gestern Abend doch schon etwas aus sich heraus und meinten plötzlich: „Mit der Mannschaft etwas zu unternehmen ist ja doch ganz schön.“ Ich denke, dieser Satz beschreibt unser Wochenende hier in Leipzig ganz gut. Wir nehmen für uns heute wichtige Erkenntnisse mit, die wir nun hoffentlich in den Trainingseinheiten beherzigen werden, um daran weiter wachsen zu können.“
Nach dem Duschen ging es noch zu einem gemütlichen Abendessen mit den mitgereisten Fans ins Paulaner Leipzig, ehe man sich noch einmal kurz die Beine bei einem leckeren Eis in der Innenstadt vertrat, um kurz darauf wieder in den Bus zu steigen, um die Reise in Richtung Heimat anzutreten.
Ein weiteres Highlight der gesamten Reise war die Rückfahrt, ein Hit nach dem anderen wurde im hinteren Bereich des Busses geschmettert und auch die Handytaschenlampen wurden zeitweise herausgeholt.
Man fand das ganze Event sogar so gut, dass man spaßhaft überlegte, ob man nicht das Heimrecht mit einer der zwei verbleibenden Mannschaften tauscht, um solch eine Fahrt nochmals organisieren zu können. Damit ist vermutlich alles gesagt, wenn jemand fragt, wie die Reise nach Leipzig gewesen sei!
Zum Schluss bedanken wir uns noch riesig bei der Fahrschule Noll, welche die Reise mit ihrem Reisebus und den beiden Busfahrern sehr angenehm und sicher für alle Mitreisenden gestaltet hat. Ohne Euch wäre diese Fahrt so nicht möglich gewesen!
Wie von den Zuschauern erwartet, zeigten die weibliche Jugend A im Heimspiel in der Dietrich-Bonhoeffer-Sporthalle zu Lich ihren Gegnerinnen von Anfang an, wer das Kommando hat. Die gegnerische Mannschaft vom TV Hersfeld stand bereits nach fünf Minuten mit 8:3 in Rückstand. Auszeit. Die Anweisungen der Hersfelder Trainerin konnten nicht umgesetzt werden. Hungen/Lich baute den erarbeiteten Vorsprung weiter aus (16:8, 17. Minute). Zum Ende der ersten Halbzeit ließ die Konzentration bei den Gastgeberinnen ein wenig nach. So wurden beim 19:12 die Seiten gewechselt.
Der TV Hersfeld zeigte auf einmal den besseren Handball, umspielte die Offensivdeckung der Hausherrinnen, stand in der Deckung sicher. Nach 35 Minuten stand es auf einmal nur noch 19:18 bis Luisa Bayer endlich zum 20:18 einnetzte. Hungen/Lich fand zum sicheren Spiel zurück. Hersfeld hingegen verlor den oft zitierten Spielfaden. Nach 40 Minuten zeigte die Anzeigentafel 27:19. Wieder Auszeit Hersfeld. Auch diese kleine taktische Besprechung brachte nichts ein. Der Turbo bei den Bier- und Schäferstädterinnen war gezündet und versagte bis zum Ende des Spiels nicht seinen Dienst. Beim Abpfiff der unauffällig gut leitenden Spielleiterinnen stand es 43:28. Die Generalprobe zum Bundesligastart am kommenden Wochenende in Leipzig gelang befriedigend bis sehr gut.
HSG Hungen/Lich: Anna Czwak (Tor 1. – 30. Min.), Alesia Grieb (31. – 60. Min.); Julie Baumbach, Jana Büschel, Marlen Wolf (2), Leonie Henrich (2), Merit Schweiger (3), Liska Steinruck (3), Emilie Unger (4), Luisa Bayer (4), Luana Schäfer (5), Celine Thiel (6/1), Selina Lotz (7) und Rike Bohn (7).
Zum zweiten Spiel der noch jungen Saison in der Oberliga Hessen ging es erneut zu einem Auswärtsspiel ins nordhessische Kassel, diesmal zur TSG Wilhelmshöhe.
Bereits zu Beginn wurde deutlich, dass es für den Gegner schwer werden würde, sich gegen die starke 3:2:1-Deckung durchsetzen zu können. Technische Fehler und ungünstige Wurfsituationen aus dem erzwungenen passiven Spiel heraus brachten die HSG mit gutem Umschaltverhalten und einfachen Gegenstoßtoren schnell auf die Siegerstraße. Nach 15 Minuten war die erste 10-Tore-Führung zum 2:12 herausgespielt. Aufgrund der Mehrfachbelastung vieler Spielerinnen in WJA, WJB, Frauen 1 und Frauen 2 galt es die Kräfte frühzeitig gleichmäßig zu verteilen. Die vielen Wechsel führten zu einigen Abstimmungsproblemen in Abwehr wie Angriff, wodurch es dem Gegner gelang zu mehr Torerfolgen zu kommen, was dazu führte, dass es bis zur Halbzeit bei einer 11-Tore-Differenz blieb.
Mit zunehmender Spieldauer wurde im zweiten Spielabschnitt der Zugriff in der Abwehr wieder effektiver und man konnte dem Gegner nun auch im konditionellen Bereich sichtlich einen Abbau anmerken, was ab der 40. Minute einen 7:17-Lauf bedeutete und somit zu einem erneut deutlichen Auswärtssieg führte.
Es spielten: Czwak, Grieb; Bayer (4), Baumbach (1), Unger (5), Lotz (4), Thiel (6), Büschel (2), Schäfer (5), Bohn (3), Steinruck (3), Henrich (4), Schweiger (8) und Wolf (2).
Zum ersten Saisonspiel in der Oberliga Hessen führte die Reise der weiblichen Jugend A nach Ahnatal/Calden.
Ohne die Spielerinnen der weiblichen Jugend B, die zeitgleich ein Auswärtsspiel bestreiten mussten, starte die Mannschaft gut in die Partie und ging direkt zu Beginn mit 1:0 in Führung. Die Gastgeber konnten lediglich in der dritten Minute zum 1:1 ausgleichen. In der Folge setzte sich die Mannschaft Tor um Tor bis zu einem Stand von 2:7 in der 11. Spielminute ab. Die Führung wurde dann zu keinem Zeitpunkt mehr aus der Hand gegeben, zu groß war an diesem Tag der individuelle wie auch spielerische Unterschied beider Teams, sodass es bereits zur Halbzeit 13:22 stand.
Auch in der zweiten Halbzeit konnte man an die ordentliche Deckungsleistung anknüpfen und in der Folge das schnelle Umschaltspiel erfolgreich fortsetzen. Die offensivere Abwehrformation in der zweiten Halbzeit brachte bei der Heimmannschaft zusätzliche Unsicherheiten zum Vorschein, was die Zahl der Gegentore im Vergleich zur ersten Hälfte noch etwas geringer ausfallen ließ. Vor allem spielerisch wusste die Mannschaft an diesem Tag zu überzeugen, fielen doch einige Tore aus gut getimten Aktionen mit wenig technischen Fehlern. Für das nächste Spiel muss man jedoch die Zahl der sehr guten, jedoch ungenutzten Einwurfmöglichkeiten, reduzieren, was am Ende einen noch deutlicheren Sieg verhinderte. Erfreulich bleibt zum Abschluss zu erwähnen, dass sich alle Spielerinnen in die Torschützenliste eintragen konnten und Torhüterin Anna Zwack nach ihrer zugezogenen Verletzung in einem Vorbereitungsturnier wieder erfolgreich ins Geschehen eingreifen konnte und mit Alessa Grieb wieder einmal ein solides Torhüter-Duo an diesem Tag bildete.
Am kommenden Wochenende steht bereits das nächste Auswärtsspiel in Kassel bei der TSG Wilhelmshöhe auf dem Plan.
Es spielten: Czwak, Grieb; Bayer (3), Unger (4), Lotz (6), Thiel (6), Bohn (7), Steinruck (4), Henrich (9), Padberg (1) und Wolf (1).