Eine Saison wie keine andere, ein Rückblick der WJA

32:30 steht auf der Anzeigetafel.

Ein Sieg gegen Bensheim und doch gab es traurige Gesichter, leider waren es drei Tore zu wenig. 

Aber noch einmal von vorne:

Erste Qualifikation für die Bundesliga in Rodgau. 

Wir kommen gut in die Quali rein und gewinnen die ersten beiden Spiele. Doch dann stand unser Angstgegner der letzten Saison vor uns, die HSG Bachgau. 

Wir verlieren das Finale um die Hessenmeisterschaft mit zwei Toren und geben einen kleinen Vorgeschmack auf das, was an Spannung diese Saison folgen wird. 

Wir verlieren das Qualispiel mit einem Tor, Bachgau war raus und wir in der nächsten Runde. Ab nach Budenheim …

Dieses Mal an zwei Tagen. Zuerst erneut gegen Oberursel ohne Probleme. Am zweiten Tag mit viel Unterstützung von zuhause galt es, die Qualifikation für die erste Jugend Bundesliga Saison seit Gründung des Vereins klarzumachen, denn die ersten drei sind in der Bundesliga. 

Mit einer Niederlage gegen Bretzenheim und einem Sieg gegen Budenheim war es vollbracht. Ab in die Bundesliga und keiner konnte ahnen, was uns und auch unseren Fans bevorsteht. 

Wir legten eine super Vorbereitung hin und starteten genauso gut in die Saison, vier Spiele in Folge mit über 40 Toren. 

Und dann war es da, das erste Bundesligaspiel. 

Mit viel Respekt haben wir alle in Leipzig das erste Mal erfahren, was körperliche Härte wirklich ist. Nachdem wir viele Erfahrungen in Leipzig gesammelt haben, stand das erste Mal das Fernsehen vor der Tür. 

Die HSG Hungen/Lich war mit Florian Naß in der Hessenschau. 

Jetzt setzte eine kleine Schwächephase der Saison ein. Wir gewinnen zwar unsere Spiele, aber ohne die Glanzleistungen, die man von uns gewohnt war. Wir verloren die Geduld und hielten uns nicht an unser Grundspiel. Doch als Team rückten wir nicht auseinander. 

Das bewiesen wir deutlich mit einer Willensleistung gegen Erlangen, die uns definitiv noch weiter zusammengeschweißt hat. Wir nahmen die körperliche Härte an und kämpften bis zum Umfallen. 

Spätestens hier wurde uns klar: Wille versetzt Berge. 

Mit einem ständigen hin und her zwischen sehr starken Mannschaften in der Bundesliga und wir als klarer Favorit in den Oberliga Spielen ging es weiter. 

In der Oberliga erledigten wir weiter unsere Hausaufgaben und wahrten unsere Chance auf die Hessenmeisterschaft. 

In den Bundesligaspielen gegen die TSG Lit und TuS Komet Arsten schaffen wir es leider nicht ganz, an das Erlangenspiel anzuknüpfen, dennoch halten wir die Partien lange offen und kämpfen um die zwei Punkte.

Leider reicht es nicht für einen Sieg. Trotzdem setzen wir uns das Ziel alles gegen Schwerin reinzuhauen und die Bundesligasaison gebührend abzuschließen. 

In diesem Spiel bewiesen wir nochmal, was wir alles können, und machten Schwerin lange nervös. 

Trotz der Niederlage feiern wir ein schönes Wochenende, das hinter uns liegt, mit Gesang und lauter Musik im Bus. 

Eine Woche später wurde in Hersfeld das Halbfinale klargemacht. Mit dem ersten Platz können wir zwar Bachgau umgehen, allerdings steht uns niemand geringerer als die Flames der HSG Bensheim/Auerbach gegenüber.

An einem Samstag fuhren wir nach Bensheim um uns eine gute Ausgangslage zu verschaffen. Das klappte leider nicht so, wie wir uns es vorgestellt haben. Wir kommen durch eine schlechte Abschlussquote nicht gut ins Spiel und liegen schnell mit 4:0 hinten. Doch wir kämpfen uns wieder ran und führen mit 2 Toren. Durch immer wiederkehrenden 2-Minuten Zeitstrafen machen wir uns das Leben selbst schwer und verlieren das Hinspiel mit 4 Toren. 

Jetzt heißt es zuhause Gas geben. Dieses Mal gelingt uns der Start besser und wir gehen schnell in Führung. Durch Unkonzentriertheit und einer zu inkonsequente Abwehr müssen wir mit einem Rückstand von vier Toren in die Halbzeit gehen. Doch wir wären nicht wir, wenn wir es nicht doch noch spannend machen würden. Wir kämpfen uns durch eine starke Abwehr und gute Abschlüsse im Angriff schnell ran und zwingen so Bensheim immer wieder zu Fehlern. 

Nach 60 Minuten schauen wir hoch und sehen einen Sieg 32:30, doch leider waren es drei Tore zu wenig. Können wir trotzdem stolz sein? Natürlich! Wir haben gegen Bensheim gewonnen, wir haben gekämpft, wir haben alles aus uns rausgeholt. 

Wir sind zwar eine Dorfmannschaft, aber Handball spielen können wir trotzdem!

Das erste Mal in der Vereinsgeschichte und das erste Mal in Mittelhessen schafft eine weibliche A-Jugend die Bundesliga Qualifikation. 

Und das, wie wir gezeigt haben, zurecht. Wir blicken auf eine sehr lehrreiche Saison zurück. Ausnahmslos jeder hat sich weiterentwickelt und einen großen Schritt nach vorne gemacht. Sowohl spielerisch als auch menschlich. 

Es hat verdammt viel Spaß gemacht in dieser Mannschaft zu spielen. Denn egal was auch in dieser Saison passiert ist, wir haben uns unterstützt, gepusht und gekämpft. Wir können stolz auf uns sein, was wir diese Saison erreicht haben. Danke an alle, die uns auf diesem Weg begleitet und unterstützt haben!

WJA: Eine anstrengende und lange Saison fand einen tröstenden Abschluss

WJA: Eine anstrengende und lange Saison fand einen tröstenden Abschluss

Der Grundstein für ein krönendes Ende der überaus kräftezehrenden Saison 2023/2024 mit dem verlustpunktfreien Gruppensieg in der Oberliga sowie dem Ausflug in die Beletage des Jugendhandballs, die Bundesliga, sollte am späten Sonntagnachmittag in der Schäferstadt-Halle Hungen gesetzt werden. Die Voraussetzungen dazu waren jedoch nicht ganz einfach. Im Halbfinale zur Hessenmeisterschaft hieß der Gegner HSG Bensheim/Auerbach. Beim Hinspiel einen Tag vorher in Südhessen hatte die Mannschaft von Tobias Lambmann das Nachsehen. Mit 31:27 ging die Partie verloren. Das Rückspiel musste also mit mindestens fünf Toren Unterschied gewonnen werden. Bei vier Treffern Differenz wäre die höhere Zahl der auswärts erzielten Tore zum Erreichen des Finales ausschlaggebend gewesen. Beide Möglichkeiten zum Einzug in das Endspiel zur Hessenkrone wurden seitens der HSG Hungen/Lich knapp verpasst.

Von Beginn bis Mitte des ersten Abschnitts der Partie schenkten sich beide Mannschaften nichts. Zur 20. Spielminute stand es unentschieden 9:9. Danach begann die starke Phase der Gäste. Bis zur Halbzeit konnten die Südhessinnen vorentscheidend mit 12:16 in Führung gehen.

In der zweiten Halbzeit schaffte es die HSG Bensheim/Auerbach nicht, den Vorsprung weiter auszubauen. Zur mangelnden Chancenauswertung sowie unnötigen Abspielfehlern der Gastgeberinnen gesellten sich nun technische Fehler bei den „Flames“. Mit dem Mut der Verzweiflung kämpften sich Liska Steinruck und Kameradinnen zurück in den Meisterschaftskampf. Mit kleinen effektiven Schritten näherten sie sich dem zwischenzeitlichen Unentschieden. Besonders Rike Bohn glänzte im zweiten Abschnitt mit kraftvollem Durchsetzungsvermögen. Hoffnung keimte auf, als nach 55 Minuten der Spielstand von 30:28 auf der Anzeigentafel stand. Bensheim/Auerbach kämpfte mit allen regelkonformen Mitteln, lehnte sich gegen eine höhere Niederlage. Leider schafften es die Mittelhessinnen nicht, die Abwehr etwas besser zu verriegeln, sodass auf einen Treffer der Hausherrinnen auch ein Tor der Gäste folgte. Mit Glück und Fortune hielt Bensheim/Auerbach die Niederlage in Grenzen und zog letztendlich verdient oder unverdient (Auslegungssache) mit insgesamt zwei mehr erzielten Toren bei einem Partie-Endstand in Höhe von 32:30 in das Finale zur Hessenmeisterschaft der weiblichen Jugend A ein.

Nach diesem Spiel bedankte sich die Mannschaft mit emotionsvollen Worten von Merit Schweiger bei den Zuschauern, den Helferinnen und Helfern, dem Trainerteam und dem Hallensprecher für die Unterstützung während der gesamten Saison.

Eine kräftezehrende Spielzeit fand ihren wohlverdienten Abschluss. Drittbeste Mannschaft dieser Altersklasse in Hessen heißt das Trostpflaster, was zwar den Meistertitel nicht ersetzen kann, aber ein klein wenig über die schmerzende Niederlage in Bensheim hinweghelfen sollte.

HSG Hungen/Lich: Anna Czwack (verletzt, Betreuerin), Julie Baumbach (verletzt, Betreuerin); Alesia Grieb (Tor), Sophie Knott (Tor); Celine Thiel, Luana Schäfer, Luisa Beyer (1), Leonie Henrich (1), Jana Büschel (1), Selina Lotz (2), Emilie Unger (3), Marlen Wolf (3), Liska Steinruck (4), Merit Schweiger (6/2) und Rike Bohn (11).

WJA: Spannendes Spitzenspiel mit Erhalt der „weißen Weste“

Mit einem Kader von nur elf Akteurinnen, darunter zwei B-Jugend-Spielerinnen und eine Torfrau aus der zweiten A-Jugendmannschaft, musste Cheftrainer Tobias Lambmann am Sonntag beim absoluten Spitzenspiel in der Oberliga, Gruppe 2, auskommen. Ausgerechnet der Tabellenzweite HSG Baunatal gab seine Visitenkarte in der Schäferstadt-Halle Hungen ab und witterte Morgenluft.

Zunächst erwischten die Nordhessinnen den besseren Start, führten in Minute sechs bereits mit 2:5. Die Chancenauswertung verbesserte sich nun bei Hungen/Lich. Vier Minuten später stand es zum ersten Mal Unentschieden 8:8. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, sodass sich kein Team nennenswert absetzen konnte. Erst zum Ende der ersten Halbzeit zeigte der Ligaprimus seine Klasse. Mit einem verdienten 15:13 pfiffen die Unparteiischen zur wohlverdienten Pause.

Im zweiten Abschnitt baute die HSG Hungen/Lich ihren Vorsprung bis auf sechs Tore aus (42. Minute 24:18, 44. Minute 25:19). Der Spielfluss bei den Gastgeberinnen riss auf einmal. Baunatal nutzte die Chance und holte Tor um Tor auf. Beim Stande von 25:23 (48. Minute) nahm Tobias Lambmann eine Auszeit, um seine Schützlinge wieder auf den richtigen Weg zu weisen. Dies gelang teilweise. Selina Lotz und Co. bissen die Zähne zusammen, kämpften, gaben die Führung auch nicht mehr ab. Alle Feldspielerinnen trugen sich in die Torschützenliste ein. Mit einem 31:28 bekam die weiße Weste der HSG Hungen/Lich in der Oberliga, Gruppe 2, keinen einzigen Flecken. 

Zur letzten Partie in der Gruppenphase der Oberliga muss die Mannschaft bei der HSG Dilltal antreten. Diese Aufgabe müsste aber auch zu bewältigen sein, auch wenn, und das sieht man deutlich an der Schrumpfung des Kaders, die Saison in Ober- und Bundesliga (!) recht kräfteraubend war. Dazu addiert sich die Doppelbelastung einiger Spielerinnen. Es verging kaum ein Wochenende, an dem einige der jungen Damen zweimal ihr Können zeigen durften. Die B-Jugendlichen Oberligaspielerinnen  bei der A-Jugend und die A-Jugendlichen bei den Landesliga- oder Bezirksliga-A-Frauen. Hut ab vor diesem Kraftakt und der Spiellaune.

HSG Hungen/Lich: Alesia Grieb (Tor), Sophie Knott (Tor); Celine Thiel (1), Merit Schweiger (1/1), Emilie Unger (1), Luisa Beyer (1), Leonie Henrich (1), Liska Steinruck (4), Rike Bohn (5), Jana Büschel (8) und Selina Lotz (9).

WJA: Ein letzter Tanz in Schwerin …

WJA: Ein letzter Tanz in Schwerin …

Nun ist es so weit, das Abenteuer Jugendbundesliga ist für die weibliche Jugend A unserer HSG Hungen/Lich vorbei.

Aber von vorne:

Begonnen hat das Abenteuer Schwerin wie so oft an einem frühen Samstagmorgen, genauer gesagt um 8:00 Uhr an der Dietrich-Bonhoeffer-Sporthalle in Lich.

Abfahrt für die Mannschaft und einige treue Fans im Reisebus der Fahrschule Noll.

Nach sieben Stunden Fahrt kam man in der Hauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns an.

Kurzes einchecken im Hotel war angesagt und dann ging es auch bereits mit der Stadtführung los. Angeführt von Tourguide Liska Steinruck zog die Gruppe durch Schwerin, um die schönen Orte der Stadt zu erkunden. Besonders unter die Lupe genommen wurde hierbei das Schweriner Schloss, welches heute als Sitz des Landtages fungiert. Aber auch der Schweriner Dom wurde genauer begutachtet.

Nach dieser doch Kräfte zehrenden Stadtführung ging es erneut kurz zurück ins Hotel, um sich für das gemeinsame Abendessen mit den Fans vorzubereiten, bevor am späten Abend, genauer gesagt gegen 23:00 Uhr die letzten vier treuen und etwas verrückten Anhänger (haben sie doch an dem Wochenende fast mehr Zeit im Auto verbracht als in Schwerin) der HuLis von der gesamten Mannschaft herzlich begrüßt wurden, die einen kurzen Zwischenstopp in der Nähe Kassels einlegen mussten, es sich aber nicht nehmen ließen, das letzte Bundesligaspiel ihrer Mannschaft anzuschauen.

Am nächsten Morgen war es schließlich so weit:

Das letzte Bundesligaspiel stand auf dem Programm. Nach einem gemeinsamen Frühstück und einem Spaziergang ging es für die Mannschaft samt Fans in die Halle.

Angekommen in der Sporthalle Reiferbahn galt es zunächst, das Standard-Aufwärmprogramm zu absolvieren, bevor die beiden Unparteiischen zum Spiel baten.

ANPFIFF

Nach 53 gespielten Sekunden war es schließlich so weit, Merit Schweiger verwandelte per Siebenmeter zum 0:1 für unsere HuLis.

Beim Stand von 5:6 sah sich der Coach aus Schwerin gezwungen, sein erstes Time-Out der Partie zu nehmen, um kleinere Korrekturen vorzunehmen. Es schien zu diesem Zeitpunkt so, als seien die HuLis in all ihren Aktionen einen tick klarer als der SV Grün Weiß Schwerin.

Aber unbeirrt von diesem Time-Out zogen die HuLis infolge von Rike Bohn, Luana Schäfer und einem Doppelschlag von Liska Steinruck auf 6:10 (16. Spielminute) weg. Besonders hervorzuheben war in dieser Phase die aggressive 5:1 Deckung der HuLis, welche Schwerin zu technischen Fehlern und überhasteten Abschlüssen zwang.

Daraus folgend wurde Schwerin zu ihrer zweiten Auszeit gedrängt, die nun die erhoffte Wendung seitens der Heimmannschaft brachte. Mit einem 5:0-Lauf zog der SV beim Stand von 12:10 (28. Spielminute) das erste Mal auf zwei Tore davon. Auch das zwischenzeitliche Time-Out von Trainer Tobias Lambmann konnte den Lauf der Grün-Weißen nicht stoppen.

Rike Bohn überwand die 12 torlosen Minuten aufseiten der HSG Hungen/Lich schließlich und konnte auf 12:11 (28. Spielminute) verkürzen. Durch eine unglückliche zwei Minuten Strafe gegen unsere HuLis und den darauffolgenden Siebenmeter zog Schwerin vor der Pause auf 13:11 davon.

Nach der Halbzeit startete das Spiel erneut so, wie es begann. Die HuLis konnten sich Tor um Tor an Schwerin heran kämpfen und schließlich erneut durch einen Siebenmeter von Merit Schweiger (15:15, 41. Spielminute) ausgleichen. Beim 18:17 durch Julie Baumbach keimte bei allen mitgereisten Fans noch einmal Hoffnung auf, dass in diesem Spiel doch ein Sieg möglich wäre. Mit einem 4:0-Lauf in kürzester Zeit erstickte Schwerin diese Hoffnungen im Keim (22:17, 52. Spielminute). Die letzten acht Minuten dieses Bundesligaspiels gingen hin und her, auf ein Tor von Schwerin konnten Merit Schweiger und Co. immer mit einem Tor beantworten. So hieß es am Ende 26:23 für die Heimmannschaft. 

Ein Spiel, in dem mehr drinnen gewesen wäre, wenn man den Beginn und die vergebenen Chancen in der zweiten Spielhälfte betrachtet. Hätten nur vier der zahlreichen Fehlwürfe in Halbzeit zwei den Weg ins Tor gefunden dann … ja dann …

HSG Hungen/Lich: Anna Czwak, Alesia Grieb (beide Tor); Marlen Wolf, Celine Thiel, Leonie Henrich, Jana Büschel (1), Julie Baumbach (1), Selina Lotz (2), Luana Schäfer (3), Rike Bohn (3), Liska Steinruck (4) und Merit Schweiger (9/7).

Rückblick

Wie war das noch, das Gefühl bei der ersten Auswärtsfahrt nach Leipzig. Das Gefühl, in den Katakomben der Halle zu stehen und darauf zu warten, endlich einlaufen zu dürfen und den Traum wahr werden zu lassen.

Ein Spiel mit Erinnerungswert in Leipzig. Eine Erfahrung fürs Leben. Sei es das Spiel selbst, oder gar das ganze Ereignis. Zwar wurden diese Gefühle von der doch deutlichen Niederlage etwas gedämpft, jedoch konnte man bei jeder Spielerin spätestens auf der Rückfahrt wieder ein Lächeln auf dem Gesicht erkennen und auch der Satz „ein Hoch auf uns“ wurde mit musikalischer Unterstützung mit voller Überzeugung und Identifikation mit diesem Satz mitgesungen. Das zeugt von Stärke!

Das erste Bundesligaspiel vor heimischer Kulisse in der Dietrich-Bonhoeffer-Sporthalle. Für alle beteiligten ein großer organisatorischer Aufwand, wenn man aber an die Stimmung und die Atmosphäre in der Halle während des gesamten Spiels denkt, ein Aufwand, der sich gelohnt hat. Starke HuLis mussten sich gegen die TPSG Frisch AUF! Göppingen geschlagen geben.

Das Weiterkommen in die Pokalrunde war rechnerisch noch möglich! Ein Sieg gegen den HC Erlangen war also Pflicht, wenn man um den Pokal mitspielen wollte!

In einem spannenden und gut besuchten Spiel in der Schäferstadthalle Hungen gelang das, was einige Zuschauer während dem Spiel schon nicht mehr für möglich gehalten haben.

15 Sekunden vor Schluss traf Luisa Bayer von Rechtsaußen ins Tor! Spätestens ab diesem Moment hielt es keinen der 600 Zuschauern mehr auf den Sitzen. Ein letzter Angriff von Erlangen, GEHALTEN!

Nun war es sicher, die HSG Hungen/Lich erreicht die POKALRUNDE DER JUGENDBUNDESLIGA! Jetzt gab es kein halten mehr, die Spielerinnen lagen sich in den Armen, das ein oder andere Tränchen wurde verdrückt, aber besonders in Erinnerung wird wohl allen die legendäre Sektdusche für Trainer Tobias Lambmann bleiben. Wie lange die Feierlichkeiten in der Halle andauerten, wissen nur die Spielerinnen und übrig gebliebenen Fans und Unterstützer selbst. Sicher ist nur, dass die Halle für das nächste Spiel am Sonntagmorgen um 10:00 Uhr aussah, als sei nie etwas gewesen. Nur die Anzeigetafel zeigte noch das Ergebnis des Vorabends an und ließ vermuten, dass dort etwas Außergewöhnliches passiert ist.

Die ersten zwei Spiele der Pokalrunde lassen sich schnell zusammenfassen. Es wäre mehr drin gewesen. In beiden Spielen zeigten sich immer wieder kleine Phasen der Unkonzentriertheit, welche beide Gegner gnadenlos ausnutzten. Was passiert wäre, wenn es diese Phasen nicht gegeben hätte, überlasse ich ihrer eigenen Vorstellungskraft.

Mit der Schwerin-Reise endete nun das Abenteuer Pokalrunde für die Mannschaft.

Jugendbundesliga.

Ein Wort und eine Saison, auf die so lange von vielen Verantwortlichen und der Mannschaft hingearbeitet wurde. 

In zwei Auswärts- und vier Heimspielen zeigte uns die Mannschaft um Kapitänin Liska Steinruck, was Teamgeist, der Glaube an die eigene Stärke heißt und vor allem, dass sie zurecht in die höchste Liga des deutschen Handballs gehören.

Spannende Spiele, unvergessliche Momente und ein weiteres Kapitel in der Geschichte der HSG Hungen/Lich hat uns diese Mannschaft beschert.

Was davon übrig bleibt?

Viel, sehr viel.

„Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Atmosphäre im Spiel gegen Erlangen. Als die ganze Halle hinter uns stand und für jede gelungene Aktion gejubelt hat, das war schon großartig.“

„Die Rückfahrt aus Leipzig wird für immer in Erinnerung bleiben, als wir alle zusammensaßen und gesungen haben.“

„Mein persönliches Highlight war die Stimmung beim Weiterkommen in die Pokalrunde. Auch die Fahrt nach Leipzig war ein Highlight, auch wenn wir verloren haben, aber das Gefühl des ersten Spiels in der Bundesliga und dann auch noch direkt gegen den Vizemeister, das war schon etwas Besonderes. Auch die Bereitschaft für den Einsatz, die Zeit und den Willen zu spielen. Sich der Situation zu stellen, dass man in der höchsten Klasse Deutschlands spielt.“, um nur einige der diversen Highlights der Mannschaft aufzuzählen.

Erinnerungen an die besonderen Momente, an die erste Bundesliga Saison der HSG Hungen/Lich werden bleiben. Für alle Spielerinnen und auch das Trainerteam unvergessliche Momente, die sie gemeinsam in der Halle und auch abseits auf den zahlreichen Teamevents oder den beiden langen Auswärtsfahrten miteinander erleben durften. Das Gefühl, als Luisa Bayer uns vor heimischer Kulisse in der Schäferstadthalle Hungen gegen den HC Erlangen mit ihrem Siegestreffer in die Pokalrunde warf.

Für viele Spielerinnen ein gelungener Abschluss ihrer Laufbahn im Jugendbereich, auch, wenn ein Highlight noch ansteht. Die Hessenmeisterschaft, bei der erneut die Chance besteht, sich mit dem Titel „Hessens beste Mannschaft“ krönen zu können.

Eine letzte Sache möchte ich noch loswerden, bevor ich sie wieder in ihren Alltag entlasse:

Im Namen der HSG Hungen/Lich bedanke ich mich bei allen Fans, die unsere Mannschaft bei jedem Spiel so großartig unterstützt haben. Euch im Rücken zu haben und vor euch Spiele in der besten Liga Deutschlands austragen zu dürfen, ist keine Selbstverständlichkeit!

Mit euch haben wir es geschafft, ein weiteres erfolgreiches Kapitel in die Geschichte der HSG Hungen/Lich zu schreiben und jeder einzelne von euch da draußen hat seinen Teil dazu beigetragen. Sei es an der Trommel, dem Verkauf, Eintritt oder einfach nur als Zuschauer in der Halle, der 60 Minuten alles für seine Mannschaft gegeben hat.

In diesem Sinne, bis bald in der Halle, wenn es wieder heißt:

„ACHTUNG JETZT GIBT’S FEUER!“

WJA I: Mit nur neun Feldspielerinnen deutlich gesiegt

Stark ersatzgeschwächt empfing der Tabellenführer in der Oberliga, Gruppe 2, den Tabellenvierten von der HSG Butzbach zu einem immer wieder brisanten Nachbarschafts-Derby. Die Brisanz fiel aber aus, da sich alle Zuschauer von vornherein klar waren, dass der haushohe Favorit sich die Wurst nicht vom Brot nehmen lassen würde. Bereits im Hinspiel wurde die HSG aus der nördlichen Wetterau mit 45:19 deklassiert.

Bis Mitte der ersten Halbzeit konnten die Gäste noch mithalten. Diese Tatsache war man in der kühlen Dietrich-Bonhoeffer-Sporthalle von der weiblichen Jugend A eigentlich gewöhnt. Die jungen Damen um Liska Steinruck brauchten bisher immer eine kleine Anlaufzeit bis der Motor endgültig auf Betriebstemperatur war. Nach 13 Minuten ging Hungen/Lich zum ersten Mal mit drei Toren Unterschied in Führung und baute diesen Vorsprung bis zur verdienten Halbzeit-Pause immer weiter aus. Zwischenstand nach 30 Minuten: 21:13.

Der Widerstand der Gäste war endgültig gebrochen, als die von Tobias Lambmann betreuten jungen Damen nach Wiederanpfiff sechs Tore in Folge erzielten (39. Minute – 27:13). Erst jetzt gelang den Butzbacherinnen das erste Tor in zweiten Abschnitt des Spiels. Jede Unachtsamkeit oder technischer Fehler der Gästespielerinnen wurde durch den kontinuierlichen Ausbau der Führung bestraft. Außerdem standen im Gehäuse der HSG Hungen/Lich nacheinander zwei Torfrauen, welche die Einwurf- Möglichkeiten von Butzbach oft entschärften. Marlen Wolf, die leider ohne Torerfolg blieb, stand dafür im Mittelblock der heimischen Abwehr besonders gut. Butzbach war erlöst, als nach 60 Minuten und beim Stande von 42:22 die Partie beendet wurde.

HSG Hungen/Lich: Anna Czwak (Tor, 1. – 30. Min.), Alesia Grieb (Tor, 31. – 60. Min.); Marlen Wolf, Luana Schäfer (2), Celine Thiel (4), Leonie Henrich (4), Selina Lotz (5/1), Merit Schweiger (5/3), Julie Baumbach (6), Jana Büschel (7) und Liska Steinruck (9).

WJA: Kaum Probleme mit Tabellenletzten

Vor einer Rekordkulisse in der kühlen Dietrich-Bonhoeffer-Sporthalle von sage und schreibe 31 Zuschauern (+- 2 bis 3) begrüßte am Sonntagnachmittag die weibliche Jugend A (Oberliga) die Ligakonkurrentinnen aus Nordhessen von der TSG Wilhelmshöhe. Durch die Handball-EM der Männer im eigenen Land mit dem Nichterreichen der Olympiaqualifikation der deutschen Mannschaft saßen die zahlreichen Zuschauer lieber vor den Bildschirmen, anstatt den heimischen Handball zu unterstützen. Schuld daran waren die Verantwortlichen beider Mannschaften (!). Sie versäumten oder hielten es nicht für nötig, dieses Spiel (unter vielen anderen) kostenfrei und ohne Probleme über den HHV zu verlegen. Die Quittung folgte stehenden Fußes. Auch die Doppelbelastung dreier B-Jugendlichen an diesem Sonntag hätte man somit vermieden.

Zum Spielverlauf: Der stark krankheitsbedingt ersatzgeschwächte verlustpunktfreie Tabellenführer hatte zunächst einige Probleme mit dem eigenen Spiel. In der Deckung gab es viele Lücken, die Trainer Tobias Lambmann durch lautstarke Anweisungen an seine Spielerinnen versuchte zu stopfen. Dies gelang nur teilweise. Die TSG kam besser ins Spiel und führte die ersten 20 Minuten mit einem oder zwei Toren. Im Angriff vergaben die Gastgeberinnen einige Torchancen und testeten die Standhaftigkeit der Alu-Pfosten des gegnerischen Gehäuses. Erst in der 21. Minute gelang Liska Steinruck der Ausgleich zum 9:9. Danach lief es besser für die HSG Hungen/Lich. Beim Stande von 17:14 wurden die Seiten gewechselt. 

Danach sahen die wenigen Zuschauer, darunter einige Spielerinnen der weiblichen Jugenden E und D, die ständig zwei selbst gezeichnete Fanzeichnungen in die Höhe hielten, eine andere HSG Hungen/Lich. Zielstrebig, ihrer Favoritenrolle gerecht, bauten die jungen Damen um Captain Liska Steinruck den knappen Vorsprung von Minute zu Minute weiter aus. Besonders trumpfte Rike Bohn auf, die ihre Formkrise aus den letzten Spielen sehenswert überwunden hatte. Die Mannschaft ließ nichts mehr anbrennen. Jeder Fang- oder Abspielfehler der nun weit unterlegenen Gäste wurde durch schnelle Gegenstöße empfindlich bestraft. Dabei konnte die Torfrau der TSG Wilhelmshöhe ein paar Torschüsse noch halten. Trotzdem trugen sich alle Feldspielerinnen der HSG in die Torschützenliste ein. Mit einem deutlichen 37:26 mussten die Gäste den Heimweg antreten und hoffen weiterhin auf einen ersten Punktgewinn.

Die Bilder der ganz jungen Fans wurden nach dem Spiel von u.a. von Luana Schäfer bewundert.

HSG Hungen/Lich: Alesia Grieb (Tor); Merit Schweiger (1/1), Leonie Henrich (1), Celine Thiel (2), Luisa Beyer (2), Luana Schäfer (3), Jana Büschel (4), Marlen Wolf (5), Liska Steinruck (7/1) und Rike Bohn (12). Es fehlten: Anna Czwack, Selina Lotz, Julie Baumbach und Emilie Unger.