Der Grundstein für ein krönendes Ende der überaus kräftezehrenden Saison 2023/2024 mit dem verlustpunktfreien Gruppensieg in der Oberliga sowie dem Ausflug in die Beletage des Jugendhandballs, die Bundesliga, sollte am späten Sonntagnachmittag in der Schäferstadt-Halle Hungen gesetzt werden. Die Voraussetzungen dazu waren jedoch nicht ganz einfach. Im Halbfinale zur Hessenmeisterschaft hieß der Gegner HSG Bensheim/Auerbach. Beim Hinspiel einen Tag vorher in Südhessen hatte die Mannschaft von Tobias Lambmann das Nachsehen. Mit 31:27 ging die Partie verloren. Das Rückspiel musste also mit mindestens fünf Toren Unterschied gewonnen werden. Bei vier Treffern Differenz wäre die höhere Zahl der auswärts erzielten Tore zum Erreichen des Finales ausschlaggebend gewesen. Beide Möglichkeiten zum Einzug in das Endspiel zur Hessenkrone wurden seitens der HSG Hungen/Lich knapp verpasst.

Von Beginn bis Mitte des ersten Abschnitts der Partie schenkten sich beide Mannschaften nichts. Zur 20. Spielminute stand es unentschieden 9:9. Danach begann die starke Phase der Gäste. Bis zur Halbzeit konnten die Südhessinnen vorentscheidend mit 12:16 in Führung gehen.

In der zweiten Halbzeit schaffte es die HSG Bensheim/Auerbach nicht, den Vorsprung weiter auszubauen. Zur mangelnden Chancenauswertung sowie unnötigen Abspielfehlern der Gastgeberinnen gesellten sich nun technische Fehler bei den „Flames“. Mit dem Mut der Verzweiflung kämpften sich Liska Steinruck und Kameradinnen zurück in den Meisterschaftskampf. Mit kleinen effektiven Schritten näherten sie sich dem zwischenzeitlichen Unentschieden. Besonders Rike Bohn glänzte im zweiten Abschnitt mit kraftvollem Durchsetzungsvermögen. Hoffnung keimte auf, als nach 55 Minuten der Spielstand von 30:28 auf der Anzeigentafel stand. Bensheim/Auerbach kämpfte mit allen regelkonformen Mitteln, lehnte sich gegen eine höhere Niederlage. Leider schafften es die Mittelhessinnen nicht, die Abwehr etwas besser zu verriegeln, sodass auf einen Treffer der Hausherrinnen auch ein Tor der Gäste folgte. Mit Glück und Fortune hielt Bensheim/Auerbach die Niederlage in Grenzen und zog letztendlich verdient oder unverdient (Auslegungssache) mit insgesamt zwei mehr erzielten Toren bei einem Partie-Endstand in Höhe von 32:30 in das Finale zur Hessenmeisterschaft der weiblichen Jugend A ein.

Nach diesem Spiel bedankte sich die Mannschaft mit emotionsvollen Worten von Merit Schweiger bei den Zuschauern, den Helferinnen und Helfern, dem Trainerteam und dem Hallensprecher für die Unterstützung während der gesamten Saison.

Eine kräftezehrende Spielzeit fand ihren wohlverdienten Abschluss. Drittbeste Mannschaft dieser Altersklasse in Hessen heißt das Trostpflaster, was zwar den Meistertitel nicht ersetzen kann, aber ein klein wenig über die schmerzende Niederlage in Bensheim hinweghelfen sollte.

HSG Hungen/Lich: Anna Czwack (verletzt, Betreuerin), Julie Baumbach (verletzt, Betreuerin); Alesia Grieb (Tor), Sophie Knott (Tor); Celine Thiel, Luana Schäfer, Luisa Beyer (1), Leonie Henrich (1), Jana Büschel (1), Selina Lotz (2), Emilie Unger (3), Marlen Wolf (3), Liska Steinruck (4), Merit Schweiger (6/2) und Rike Bohn (11).