Mit einem Kader von nur elf Akteurinnen, darunter zwei B-Jugend-Spielerinnen und eine Torfrau aus der zweiten A-Jugendmannschaft, musste Cheftrainer Tobias Lambmann am Sonntag beim absoluten Spitzenspiel in der Oberliga, Gruppe 2, auskommen. Ausgerechnet der Tabellenzweite HSG Baunatal gab seine Visitenkarte in der Schäferstadt-Halle Hungen ab und witterte Morgenluft.
Zunächst erwischten die Nordhessinnen den besseren Start, führten in Minute sechs bereits mit 2:5. Die Chancenauswertung verbesserte sich nun bei Hungen/Lich. Vier Minuten später stand es zum ersten Mal Unentschieden 8:8. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, sodass sich kein Team nennenswert absetzen konnte. Erst zum Ende der ersten Halbzeit zeigte der Ligaprimus seine Klasse. Mit einem verdienten 15:13 pfiffen die Unparteiischen zur wohlverdienten Pause.
Im zweiten Abschnitt baute die HSG Hungen/Lich ihren Vorsprung bis auf sechs Tore aus (42. Minute 24:18, 44. Minute 25:19). Der Spielfluss bei den Gastgeberinnen riss auf einmal. Baunatal nutzte die Chance und holte Tor um Tor auf. Beim Stande von 25:23 (48. Minute) nahm Tobias Lambmann eine Auszeit, um seine Schützlinge wieder auf den richtigen Weg zu weisen. Dies gelang teilweise. Selina Lotz und Co. bissen die Zähne zusammen, kämpften, gaben die Führung auch nicht mehr ab. Alle Feldspielerinnen trugen sich in die Torschützenliste ein. Mit einem 31:28 bekam die weiße Weste der HSG Hungen/Lich in der Oberliga, Gruppe 2, keinen einzigen Flecken.
Zur letzten Partie in der Gruppenphase der Oberliga muss die Mannschaft bei der HSG Dilltal antreten. Diese Aufgabe müsste aber auch zu bewältigen sein, auch wenn, und das sieht man deutlich an der Schrumpfung des Kaders, die Saison in Ober- und Bundesliga (!) recht kräfteraubend war. Dazu addiert sich die Doppelbelastung einiger Spielerinnen. Es verging kaum ein Wochenende, an dem einige der jungen Damen zweimal ihr Können zeigen durften. Die B-Jugendlichen Oberligaspielerinnen bei der A-Jugend und die A-Jugendlichen bei den Landesliga- oder Bezirksliga-A-Frauen. Hut ab vor diesem Kraftakt und der Spiellaune.
HSG Hungen/Lich: Alesia Grieb (Tor), Sophie Knott (Tor); Celine Thiel (1), Merit Schweiger (1/1), Emilie Unger (1), Luisa Beyer (1), Leonie Henrich (1), Liska Steinruck (4), Rike Bohn (5), Jana Büschel (8) und Selina Lotz (9).