Zum Oberligaduell in der unterkühlten Dietrich-Bonhoeffer-Sporthalle empfing der Tabellensiebte HSG Hungen/Lich den vierten vom TV Gelnhausen. Das Hinspiel verlor Hungen/Lich mit einer mäßigen Leistung knapp mit 20:23. So rechneten sich die Verantwortlichen der A-Jugend einiges aus, wenn die Leistung von Jonathan Will und Kameraden stimmte.
Das Spiel begann auch recht vielversprechend für die Gastgeber. Mit einem Doppelschlag der Brüder Spall wurde die Partie eröffnet. Gelnhausen konterte und konnte ausgleichen. Bis Minute 20 stand es immer wieder unentschieden. Dann zog Gelnhausen etwas davon. Während die Hausherren zu oft am gut reagierenden gegnerischen Tormann scheiterten, testete Gelnhausen des öfteren die Standfestigkeit der Mauer hinter dem Tor. Den rechtshändigen Top-Torschützen vom TV (insgesamt zehn Tore!) auf der „Königsposition“ bekam die Deckung der HSG nie richtig in den Griff. Immer wieder stach er in die Tiefe oder konnte ungehindert per Sprungwurf von neun Metern abschließen. So endete die erste Halbzeit mit 11:14.
Ein unbedingtes Aufbäumen der Mannen von Cheftrainer Sascha Präger war im zweiten Abschnitt der Begegnung zunächst nicht zu spüren. Allein die Körpersprache zeigte dem interessierten Zuschauer schon, wie es weitergehen würde. Gelnhausen baute den Vorsprung immer weiter aus. In Spielminute 47 lautete der Zwischenstand 17:24 zu Gunsten vom TV. Zu spät wehrten sich Benjamin Metze und Co. gegen die mutmaßliche Niederlage. Sie konnten noch etwas Ergebniskosmetik betreiben, doch es reichte nicht mehr. Mit 26:29 gingen beide Punkte nach Gelnhausen.
HSG Hungen/Lich: Pius Schelter (Tor 1. – 24. Min.), Ben Gebauer (25. – 60. Min.); Jan Machura, Jerome Heffe, German Kasperkowitz, Jonathan Will, Ole Kneissl (1), Piet Spall (1), Niklas Dörsam (2), Mika Sorge (2), Nico Böhm (2), Leon Becker (3), Pius Spall (7) und Benjamin Metze (8/3).
A: „Ein gutes neues Jahr noch, mein Bester. Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen“.
K: „Danke, dir aach. Es wurd’ awwer aach Zeit, dass die Saison weiter geht. Daheim kommt me doch üwwerhaupt net zur Ruh’. Schaffe’, schaffe’, Häusle ausbaue’. Und dann Schnee kehre’, damit die Omma von nebe’an net uff die Schnut’ fliecht, wenn s’e zum Dorftratsch eilt. So’n Samstagmittaach uff mei’m Kisse’ in de’ warm’ Wengorsche’ Schäferstadt-Hall’, bei e’m leckere’ Licher Bierche’ Handball gucke’, das is’ schon was feines.“
A: „Dann können unsere Leser auf kompetente Kommentare hoffen.“
K: „Das kommt uff’ die’ Fraache druff an!“
A: „Schau’n wir mal.“
K: „Der, der den Spruch gepräächt hat, is’ gestorbe’. Friede seiner Seel’ un’ de’ Korruptionsgelder.“
A: „Stopp! HSG-Handball ist angesagt.“
K: „Richtich! Fange’ mit de’ zwot Fraue’mannschaft an. Gege’ die Kirchhainer war mehr möchlich. Awwer die Julia für de’ kranke Marcus hat’s uff de’ Bank gut gemacht. Männergrippe hat er. Jo, dann is’ es besser, wenn’s Bett gehüt’ un’ deheim ‘rumgejammert wird. Un’ die Steffi hawwe die in Manndeckung genomme’. E’n gute Schachzuch. Woran im Training gearbeit’ wer’n muss, is’ Fange’ lerne’ und vernünftich abspiele’. Die Helen, wenn s’e uff de’ Mitt’ im Angriff gespielt hat, hätt’ mehr aus ihre Möglichkeite’ mache’ könne’. Da war’n Lücke’ in de’ Kirchhainer Deckung. Eieieieieiei. Das Mädel hat’s vor lauter Üwwereifer net geseh’n. Ansonsten is’s einfach doll, dene Fraue’ beim Handballspiele’ zuzugucke’, mitzuzittern un’ zu hoffe’!“
A: „Besuche die zweite Frauenmannschaft doch einmal im Training und gebe deine Beobachtungen weiter.“
K: „Hatt’ ich schon e’mal vor, doch deheim is’ so viel zu schaffe’. Me wird doch aach net jünger.“
A: „Na gut. Die zweite Männermannschaft. Dein Kommentar!“
K: „Die Ann’ern hatte kein’ zweite Satz Trikots mit. Was e’ Armut! Dazu truge’ die Torleut’ beide die Nummer 12 uff’m Buckel. Naja, kann ja e’mal passiere’. Das dazu. De’ Paddy von der Erst’ zurück un’ aach de’ David. Nur geholfe’ hat’s wenig bis nix. De’ Tormann von de’ Eishockey-Spiel-Gesellschaft hawwe s’e von Anfang an warm geschosse’. E’ bissi mehr Variatione’ im Abschluss hätt’ uns gut getan. Die Abwehr hat aach öffters e’mal tief geschlummert. Des ganze Jahr schwätz’ ich schon, dass mehr in dem Haufe steckt. Awwer die Kerle könne’ ihr handballerisches Vermööche net oft genuch abrufe’. De’ Trainer hat zu kleine Füß’. Mit größere Mauke’ würd’ der besser dene Bursche’ e’mal in de’ A trete’.
Trotzdem e’ sympathisch’ Trupp’.“
A: „Dampf abgelassen?“
K: „Wieso? Ich hab’ ewwe doch kein’ fahre’ ’lasse’, oder?“
A: „Schon gut. Weiter geht’s. Die erste Frauenmannschaft.“
K: Ich sach’ nur HSG Chancentod. Mehr net. De’ Gegner muss sich nur uff schnelle Bein’ hinne uff’n Sechsmeter stelle un’ schon hawwe unser’ Wuselerinne ihr Schwierigkeite’. Wieso der Tim net e’mal die Rabea gebracht hat, versteh’ ich net. Dann fällt noch die Fraa Dokter aus, die jung Selina war krank, alles im Eimer. Verlor’n gege’ die Stirnplattehäuser aus de’ Wilde Zone. Hihi! Peinlich! Was dann noch ufffiel, dass alle Regelverstöß’ gege’ uns net gepfiffe wurde’. Ich hab’ nix gege’ Schiris. Die mache’ aach nur ihr’n Job – mehr oder weniger. Awwer trotzdem! Genau das Gleiche bei de’ Männer!“
A: „Okay, dass das Frauenspiel nicht das Beste war, ist klar. Ich sage, lieber jetzt verlieren, als zur späteren Rückrunde. Aber dein Eindruck gegenüber den Unparteiischen scheint mir ein klein wenig weit hergeholt.“
K: „Nee, da kannste schwätze, was d’ willst. Es war’ so.“
A: „Und wie war es bei den Männern I?“
K: „Kerle, Kerle, Kerle, da hawwe vielleicht e’ paar Schnullerbacke’ gepfiffe. Es hätt net viel gefehlt un’ ich hätt’ dene e’ Flasch Muttermilch zur Stärkung gebracht, woher auch immer – egal.“
A: „Junge Männer braucht das Land. Auch beim Handball als Nachwuchsschiedsrichter!“
K: „Awwer net bei so’m Derby. Haste eigentlich geseh’n, was die Watze’börner Holzleimjäger für e’ Trupp’ mitgebracht hawwe? Die komplett’ Ersatzbank von de’ Bundesliga. Un’ … genutzt hat’s aach nix. Uentschiede! Unser’ Leistung hat gestimmt, bis auf die HSG Wegwerfgesellschaft. Was aach interessant war, alle drei Anhäuserbube uff’m Platz. Da braucht’ de’ aalt Anhäuser net von de’ Apothek’ in die ei’ un’ dann in die anner Hall’ zu renne, um sein’ Nachwuchs zu begutachte’. Nur spielt de’ Jüngst’ im falsche’ Verein. Heimat saach ich nur. Oft genuch von dene Heulboje aus Nonne’roth gehört .“
A: „Der war aber gut am Kreis und in der Deckung“.
K: „E’n Kreisläufer is’ nur so gut, wie es die gegnerische Deckung zulässt un’ wie sei’ Anspieler uff Draht sin’.“
A: „Das ist deine Meinung!“
K: „So is’ es. Na gut, so e’ bissi Talent hat er schon. Bestimmt von de’ Mama Anhäuser geerbt. Vom Alte’ bestimmt net. Hat der net e’mal gege’ de’ Ball getrete?“
A: „Bevor wir zur Vererbungslehre schreiten und Fußballerinnerungen austauschen, möchte ich dein Fazit zum Erwachsenen-Spielwochenende hören.“
Vor einer Rekordkulisse in der kühlen Dietrich-Bonhoeffer-Sporthalle von sage und schreibe 31 Zuschauern (+- 2 bis 3) begrüßte am Sonntagnachmittag die weibliche Jugend A (Oberliga) die Ligakonkurrentinnen aus Nordhessen von der TSG Wilhelmshöhe. Durch die Handball-EM der Männer im eigenen Land mit dem Nichterreichen der Olympiaqualifikation der deutschen Mannschaft saßen die zahlreichen Zuschauer lieber vor den Bildschirmen, anstatt den heimischen Handball zu unterstützen. Schuld daran waren die Verantwortlichen beider Mannschaften (!). Sie versäumten oder hielten es nicht für nötig, dieses Spiel (unter vielen anderen) kostenfrei und ohne Probleme über den HHV zu verlegen. Die Quittung folgte stehenden Fußes. Auch die Doppelbelastung dreier B-Jugendlichen an diesem Sonntag hätte man somit vermieden.
Zum Spielverlauf: Der stark krankheitsbedingt ersatzgeschwächte verlustpunktfreie Tabellenführer hatte zunächst einige Probleme mit dem eigenen Spiel. In der Deckung gab es viele Lücken, die Trainer Tobias Lambmann durch lautstarke Anweisungen an seine Spielerinnen versuchte zu stopfen. Dies gelang nur teilweise. Die TSG kam besser ins Spiel und führte die ersten 20 Minuten mit einem oder zwei Toren. Im Angriff vergaben die Gastgeberinnen einige Torchancen und testeten die Standhaftigkeit der Alu-Pfosten des gegnerischen Gehäuses. Erst in der 21. Minute gelang Liska Steinruck der Ausgleich zum 9:9. Danach lief es besser für die HSG Hungen/Lich. Beim Stande von 17:14 wurden die Seiten gewechselt.
Danach sahen die wenigen Zuschauer, darunter einige Spielerinnen der weiblichen Jugenden E und D, die ständig zwei selbst gezeichnete Fanzeichnungen in die Höhe hielten, eine andere HSG Hungen/Lich. Zielstrebig, ihrer Favoritenrolle gerecht, bauten die jungen Damen um Captain Liska Steinruck den knappen Vorsprung von Minute zu Minute weiter aus. Besonders trumpfte Rike Bohn auf, die ihre Formkrise aus den letzten Spielen sehenswert überwunden hatte. Die Mannschaft ließ nichts mehr anbrennen. Jeder Fang- oder Abspielfehler der nun weit unterlegenen Gäste wurde durch schnelle Gegenstöße empfindlich bestraft. Dabei konnte die Torfrau der TSG Wilhelmshöhe ein paar Torschüsse noch halten. Trotzdem trugen sich alle Feldspielerinnen der HSG in die Torschützenliste ein. Mit einem deutlichen 37:26 mussten die Gäste den Heimweg antreten und hoffen weiterhin auf einen ersten Punktgewinn.
Die Bilder der ganz jungen Fans wurden nach dem Spiel von u.a. von Luana Schäfer bewundert.
HSG Hungen/Lich: Alesia Grieb (Tor); Merit Schweiger (1/1), Leonie Henrich (1), Celine Thiel (2), Luisa Beyer (2), Luana Schäfer (3), Jana Büschel (4), Marlen Wolf (5), Liska Steinruck (7/1) und Rike Bohn (12). Es fehlten: Anna Czwack, Selina Lotz, Julie Baumbach und Emilie Unger.
Zu spät zum Frühstück und vielleicht zu früh zum Mittagessen, also um genau 12:00 Uhr, empfing am Sonntag die männliche Jugend C in der kühlen Dietrich-Bonhoeffer-Sporthalle Lich die Bezirksoberliga-Konkurrenten von der HSG Linden. Nachdem das Hinspiel bereits von Hungen/Lich gewonnen wurde, standen die Weichen in der DBS wieder in Richtung Sieg.
Zunächst schenkten sich der Tabellenachte aus Hungen/Lich und der Sechste aus Linden nichts. In einem relativ torarmen Spiel, bei dem beide Torhüter brillierten, führten zunächst die Gäste. Doch dies ließen die Jungs von den Trainern Andreas Nau und Kolja Greß nicht lange zu. Nach zehn Minuten drehten die Hausherren die Zwischenergebnisse und gaben diese Führung erst wieder zum Ende der ersten Halbzeit ab. Beim Stande von 9:10 wurde zum Pausengespräch gebeten. Es gab zwei Punkte, die es bei der Spielweise der „HuLi’s“ zu bemängeln gab. Zum einen die mangelnde Chancenverwertung. Zu oft warfen die Jungs um den Top-Torschützen Anton Schliwa auf die vom Schützen gesehen linke Seite des Lindener Torwarts, also seine Lieblingsseite. Im Gegensatz zum Spiel vor einer Woche gegen den Tabellenführer spielten sie mit zu wenig Bewegung ohne Ball. Die Deckung mit Michel Böcher zwischen den Pfosten stand aber gut.
In der zweiten Halbzeit änderte sich nicht viel an der Art und Weise des Spielaufbaus von beiden Mannschaften. Immer wieder scheiterten beide Mannschaften an den Torhütern des Gegners. Jeweils insgesamt drei Strafwürfe konnten beide Torhüter entschärfen. Je länger diese Begegnung dauerte, umso spannender wurde es für die Zuschauer beider Lager. Zudem vermehrten sich die Fehlentscheidungen der Unparteiischen, welche auf beiden Seiten der Zuschauer für Verwunderungen sorgten. Dies hatte zum Glück nichts mit dem Endergebnis zu tun. Sage und schreibe acht Minuten beim Stande von 17:17 zwischen der 39. und 47. Minute neutralisierten sich die Mannschaften. Jakob Schliwa verwandelte schließlich einen Strafwurf drei Minuten vor Ende der Partie. Eine Spielminute später hielt der überragende Michel Böcher im Kasten der HSG Hungen/Lich nicht nur einen Strafwurf sondern auch noch den Nachwurf. Im Gegenzug der nächste Siebenmeter für Hungen/Lich. Spannung ohne Ende. Jakob Schliwa behielt die Nerven und netzte ein. Sieg! Mit 19:17 blieben beide Punkte bei der HSG Hungen/Lich.
HSG Hungen/Lich: Michel Böcher (Tor, 3 von 3 7m gehalten), Nick Seelhof (Tor); Felix Lüdtke, Hagen Möller, Naim Greß, Bent Stieger, Richard Hildebrand, Silas Mann, Benedikt Peltzer (1), David Bender (1),Jakob Schliwa (3/2), Aaron Stieger (5) und Anton Schliwa (9).
In der Männer Bezirksliga C, Gruppe 2, empfing am Samstagnachmittag die gastgebende HSG Hungen/Lich den Tabellenführer ESG Vollnkirchen/Dornholzhausen II. Fast hätte das Spiel abgesagt werden müssen, da die Gäste nur mit einem roten Feldspiel-Trikotsatz antraten, wie die HSG. Die vorhandenen „Leibchen“, die an diesem Tag in der Schäferstadt-Halle zur Verfügung standen, leuchtete im dunklen rosa, was zu Verwechslungen führen konnte. Michael Kümpel, fairer Sportsmann, überlies den Gästen gnädiger Weise den zweiten blauen Trikotsatz der „Zwoten“. Was nicht von dem Unparteiischen bemerkt wurde, dass beide Gast-Torhüter die Nummer 12 auf ihrem Torwart-Dress trugen.
Mit zurückgekehrten erfahrenen Kräften (Patrick Eckhoff und David Rudek) wollten die Mannen um Coach Michael Kümpel der Erwachsenen-Spielgemeinschaft eigentlich ein Bein stellen. Doch es kam erstens anders, als man sich zweitens vorgenommen hatte. Die HSG fand zunächst zu keinem richtigen Spiel. Erst in der sechsten Spielminute erzielte Lukas Block das erlösende 1:4. Mangelnde Abspielqualitäten und scheitern am gegnerischen Tormann führten dazu, dass die ESG immer weiter davonzog. Ohne richtige Gegenwehr stand es zur Halbzeit dann auch schon 8:16.
Eine kleine Steigerung der Spielweise war dann in der zweiten Hälfte des Spiels seitens der Gastgeber zu bemerken. Doch dies nutzte dann auch nichts mehr, da Vollnkirchen/Dornholzhausen selbst immer wieder einnetzen konnte. Kai Roth, der in der zweiten Hälfte das Tor der Hausherren für Dominik Platzdasch hütete, entschärfte zwar einige Torwürfe, aber es reichte nicht zur Aufholjagd. Immerhin konnten die Gäste den in der ersten Halbzeit herausgespielten Vorsprung nicht weiter übermäßig ausbauen. Am Ende gingen beide Punkte wohlverdient mit 20:29 an die ESG. Wer, wann, wie und wo den zweiten Trikotsatz der HSG von den Gastspielern wusch oder waschen ließ, stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest.
Zusammengefasst: Die zweite Männermannschaft kann besser Handball spielen.
HSG Hungen/Lich: Dominik Platzdasch (Tor 1. – 30. Minute), Kai Roth (Tor 31. – 60. Minute); Piet Spall, Patrick Eckhoff, Max Mitzkat, Johannes Kullbach, Marcel Hensel (1), Peter Leipold (1), Lukas Block (1), Pius Spall (2), Marvin Müller (3), Leo Eichenauer (3), Ben Steffan (4) und David Rudek (5).