A: „Ein gutes neues Jahr noch, mein Bester. Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen“.
K: „Danke, dir aach. Es wurd’ awwer aach Zeit, dass die Saison weiter geht. Daheim kommt me doch üwwerhaupt net zur Ruh’. Schaffe’, schaffe’, Häusle ausbaue’. Und dann Schnee kehre’, damit die Omma von nebe’an net uff die Schnut’ fliecht, wenn s’e zum Dorftratsch eilt. So’n Samstagmittaach uff mei’m Kisse’ in de’ warm’ Wengorsche’ Schäferstadt-Hall’, bei e’m leckere’ Licher Bierche’ Handball gucke’, das is’ schon was feines.“
A: „Dann können unsere Leser auf kompetente Kommentare hoffen.“
K: „Das kommt uff’ die’ Fraache druff an!“
A: „Schau’n wir mal.“
K: „Der, der den Spruch gepräächt hat, is’ gestorbe’. Friede seiner Seel’ un’ de’ Korruptionsgelder.“
A: „Stopp! HSG-Handball ist angesagt.“
K: „Richtich! Fange’ mit de’ zwot Fraue’mannschaft an. Gege’ die Kirchhainer war mehr möchlich. Awwer die Julia für de’ kranke Marcus hat’s uff de’ Bank gut gemacht. Männergrippe hat er. Jo, dann is’ es besser, wenn’s Bett gehüt’ un’ deheim ‘rumgejammert wird. Un’ die Steffi hawwe die in Manndeckung genomme’. E’n gute Schachzuch. Woran im Training gearbeit’ wer’n muss, is’ Fange’ lerne’ und vernünftich abspiele’. Die Helen, wenn s’e uff de’ Mitt’ im Angriff gespielt hat, hätt’ mehr aus ihre Möglichkeite’ mache’ könne’. Da war’n Lücke’ in de’ Kirchhainer Deckung. Eieieieieiei. Das Mädel hat’s vor lauter Üwwereifer net geseh’n. Ansonsten is’s einfach doll, dene Fraue’ beim Handballspiele’ zuzugucke’, mitzuzittern un’ zu hoffe’!“
A: „Besuche die zweite Frauenmannschaft doch einmal im Training und gebe deine Beobachtungen weiter.“
K: „Hatt’ ich schon e’mal vor, doch deheim is’ so viel zu schaffe’. Me wird doch aach net jünger.“
A: „Na gut. Die zweite Männermannschaft. Dein Kommentar!“
K: „Die Ann’ern hatte kein’ zweite Satz Trikots mit. Was e’ Armut! Dazu truge’ die Torleut’ beide die Nummer 12 uff’m Buckel. Naja, kann ja e’mal passiere’. Das dazu. De’ Paddy von der Erst’ zurück un’ aach de’ David. Nur geholfe’ hat’s wenig bis nix. De’ Tormann von de’ Eishockey-Spiel-Gesellschaft hawwe s’e von Anfang an warm geschosse’. E’ bissi mehr Variatione’ im Abschluss hätt’ uns gut getan. Die Abwehr hat aach öffters e’mal tief geschlummert. Des ganze Jahr schwätz’ ich schon, dass mehr in dem Haufe steckt. Awwer die Kerle könne’ ihr handballerisches Vermööche net oft genuch abrufe’. De’ Trainer hat zu kleine Füß’. Mit größere Mauke’ würd’ der besser dene Bursche’ e’mal in de’ A trete’.
Trotzdem e’ sympathisch’ Trupp’.“
A: „Dampf abgelassen?“
K: „Wieso? Ich hab’ ewwe doch kein’ fahre’ ’lasse’, oder?“
A: „Schon gut. Weiter geht’s. Die erste Frauenmannschaft.“
K: Ich sach’ nur HSG Chancentod. Mehr net. De’ Gegner muss sich nur uff schnelle Bein’ hinne uff’n Sechsmeter stelle un’ schon hawwe unser’ Wuselerinne ihr Schwierigkeite’. Wieso der Tim net e’mal die Rabea gebracht hat, versteh’ ich net. Dann fällt noch die Fraa Dokter aus, die jung Selina war krank, alles im Eimer. Verlor’n gege’ die Stirnplattehäuser aus de’ Wilde Zone. Hihi! Peinlich! Was dann noch ufffiel, dass alle Regelverstöß’ gege’ uns net gepfiffe wurde’. Ich hab’ nix gege’ Schiris. Die mache’ aach nur ihr’n Job – mehr oder weniger. Awwer trotzdem! Genau das Gleiche bei de’ Männer!“
A: „Okay, dass das Frauenspiel nicht das Beste war, ist klar. Ich sage, lieber jetzt verlieren, als zur späteren Rückrunde. Aber dein Eindruck gegenüber den Unparteiischen scheint mir ein klein wenig weit hergeholt.“
K: „Nee, da kannste schwätze, was d’ willst. Es war’ so.“
A: „Und wie war es bei den Männern I?“
K: „Kerle, Kerle, Kerle, da hawwe vielleicht e’ paar Schnullerbacke’ gepfiffe. Es hätt net viel gefehlt un’ ich hätt’ dene e’ Flasch Muttermilch zur Stärkung gebracht, woher auch immer – egal.“
A: „Junge Männer braucht das Land. Auch beim Handball als Nachwuchsschiedsrichter!“
K: „Awwer net bei so’m Derby. Haste eigentlich geseh’n, was die Watze’börner Holzleimjäger für e’ Trupp’ mitgebracht hawwe? Die komplett’ Ersatzbank von de’ Bundesliga. Un’ … genutzt hat’s aach nix. Uentschiede! Unser’ Leistung hat gestimmt, bis auf die HSG Wegwerfgesellschaft. Was aach interessant war, alle drei Anhäuserbube uff’m Platz. Da braucht’ de’ aalt Anhäuser net von de’ Apothek’ in die ei’ un’ dann in die anner Hall’ zu renne, um sein’ Nachwuchs zu begutachte’. Nur spielt de’ Jüngst’ im falsche’ Verein. Heimat saach ich nur. Oft genuch von dene Heulboje aus Nonne’roth gehört .“
A: „Der war aber gut am Kreis und in der Deckung“.
K: „E’n Kreisläufer is’ nur so gut, wie es die gegnerische Deckung zulässt un’ wie sei’ Anspieler uff Draht sin’.“
A: „Das ist deine Meinung!“
K: „So is’ es. Na gut, so e’ bissi Talent hat er schon. Bestimmt von de’ Mama Anhäuser geerbt. Vom Alte’ bestimmt net. Hat der net e’mal gege’ de’ Ball getrete?“
A: „Bevor wir zur Vererbungslehre schreiten und Fußballerinnerungen austauschen, möchte ich dein Fazit zum Erwachsenen-Spielwochenende hören.“
K: „Alles respektiv’ Scheiße!“
A: „Danke für die überdeutlichen Worte!“
K: „Un’ … wo bleibe’ mei’ zwei Flasche Bier?“