Vor einer Rekordkulisse in der kühlen Dietrich-Bonhoeffer-Sporthalle von sage und schreibe 31 Zuschauern (+- 2 bis 3) begrüßte am Sonntagnachmittag die weibliche Jugend A (Oberliga) die Ligakonkurrentinnen aus Nordhessen von der TSG Wilhelmshöhe. Durch die Handball-EM der Männer im eigenen Land mit dem Nichterreichen der Olympiaqualifikation der deutschen Mannschaft saßen die zahlreichen Zuschauer lieber vor den Bildschirmen, anstatt den heimischen Handball zu unterstützen. Schuld daran waren die Verantwortlichen beider Mannschaften (!). Sie versäumten oder hielten es nicht für nötig, dieses Spiel (unter vielen anderen) kostenfrei und ohne Probleme über den HHV zu verlegen. Die Quittung folgte stehenden Fußes. Auch die Doppelbelastung dreier B-Jugendlichen an diesem Sonntag hätte man somit vermieden.

Zum Spielverlauf: Der stark krankheitsbedingt ersatzgeschwächte verlustpunktfreie Tabellenführer hatte zunächst einige Probleme mit dem eigenen Spiel. In der Deckung gab es viele Lücken, die Trainer Tobias Lambmann durch lautstarke Anweisungen an seine Spielerinnen versuchte zu stopfen. Dies gelang nur teilweise. Die TSG kam besser ins Spiel und führte die ersten 20 Minuten mit einem oder zwei Toren. Im Angriff vergaben die Gastgeberinnen einige Torchancen und testeten die Standhaftigkeit der Alu-Pfosten des gegnerischen Gehäuses. Erst in der 21. Minute gelang Liska Steinruck der Ausgleich zum 9:9. Danach lief es besser für die HSG Hungen/Lich. Beim Stande von 17:14 wurden die Seiten gewechselt. 

Danach sahen die wenigen Zuschauer, darunter einige Spielerinnen der weiblichen Jugenden E und D, die ständig zwei selbst gezeichnete Fanzeichnungen in die Höhe hielten, eine andere HSG Hungen/Lich. Zielstrebig, ihrer Favoritenrolle gerecht, bauten die jungen Damen um Captain Liska Steinruck den knappen Vorsprung von Minute zu Minute weiter aus. Besonders trumpfte Rike Bohn auf, die ihre Formkrise aus den letzten Spielen sehenswert überwunden hatte. Die Mannschaft ließ nichts mehr anbrennen. Jeder Fang- oder Abspielfehler der nun weit unterlegenen Gäste wurde durch schnelle Gegenstöße empfindlich bestraft. Dabei konnte die Torfrau der TSG Wilhelmshöhe ein paar Torschüsse noch halten. Trotzdem trugen sich alle Feldspielerinnen der HSG in die Torschützenliste ein. Mit einem deutlichen 37:26 mussten die Gäste den Heimweg antreten und hoffen weiterhin auf einen ersten Punktgewinn.

Die Bilder der ganz jungen Fans wurden nach dem Spiel von u.a. von Luana Schäfer bewundert.

HSG Hungen/Lich: Alesia Grieb (Tor); Merit Schweiger (1/1), Leonie Henrich (1), Celine Thiel (2), Luisa Beyer (2), Luana Schäfer (3), Jana Büschel (4), Marlen Wolf (5), Liska Steinruck (7/1) und Rike Bohn (12). Es fehlten: Anna Czwack, Selina Lotz, Julie Baumbach und Emilie Unger.