MJC: Hut ab vor dieser Moral

Die Dietrich-Bonhoeffer-Sporthalle war am frühen Sonntagnachmittag der Austragungsort einer weiteren, leicht veränderten Darstellung aus einem berühmten Buch. David, HSG Hungen/Lich, empfing Goliath, TV Hüttenberg II (2. der aktuellen Tabelle), zu einem weiteren Duell in der Handball-Bezirksoberliga. Die auf Rang 8 stehenden Schützlinge von Kolja Greß und Knut Stieger durften wieder einmal ihr handballerisches Können gegen eine fast erdrückende Übermacht an Größe und Gewicht zeigen. Angst oder Respekt war und ist für die Mannschaft um Torwart Milan Seliger kein Thema.

Zunächst gingen die Gastgeber in Führung. Diesen eins bis zwei Tore Vorsprung gaben die „Stehaufmännchen“ des Vereins erst zur 16. Minute ab (9:10). Trotzdem kämpften die Schäfer- und Bierstädter immer weiter. Die Jungs aus dem „Handkäs’“-Ort hatten mit den quirligen Jungs und einem einzigen „Langen“ ihre Schwierigkeiten. Als einziger der Hausherren konnte ausgerechnet der Mann im Tor, Milan Seliger, nicht so recht seine sonst sehr guten Reaktionen zeigen. Pausenstand nach 25 Minuten: Noch einholbare 15:17.

In den zweiten 25 Minuten ging das fröhliche Tore erzielen weiter. Mit Kraft und Wucht legte Hüttenberg vor. Hungen/Lich antwortete mit List und einem für diese Jugendmannschaft ausgeprägten sehr guten „Eins-gegen-eins-Spiel“. Zehn Minuten vor Beendigung dieser Partie stand es auf einmal 30:30! Jetzt begannen aber die obligatorischen schwachen zehn Minuten der HSG. Die körperliche Überlegenheit spielte nun für den TV Hüttenberg. Wieder einmal verlor die männliche C-Jugend-Mannschaft der HSG Hungen/Lich nur ganz knapp. Diesmal gegen die zweite Garnitur des TV Hüttenberg mit 37:40. Herausragender Akteur bei den Gastgebern war … die Mannschaft … und … Anton Schliwa, der 13 mal, davon zwei Siebenmeter, ins Netz traf.

HSG Hungen/Lich: Milan Seliger; Naim Greß, Jan-Philipp Jilg (5), Hagen Möller (4), Anton Schliwa (13/2), Christian Bär (9), Matti-Lou Stauber (1), Aaron Stieger (2), Silas Mann und Benedikt Peltzer (3).

Männer I: Überzeugender Sieg mit Wille und mannschaftlicher Geschlossenheit

Zur besten Sendezeit (20:00 Uhr) am Samstagabend empfing die erste Männermannschaft der HSG Hungen/Lich den Bezirksoberligakonkurrenten aus Lollar und Ruttershausen. Es lag eine gewisse Spannung in der Dietrich-Bonhoeffer-Sporthalle, da das Hinspiel mit viel Emotionen, Zeitstrafen als auch Disqualifikation beim heutigen Gast geführt wurde. Mit 22:23 gewann damals die HSG diese „heiße“ Partie.

Max Wolf seitens der HSG Hungen/Lich eröffnete den Torreigen. Die Gäste aus dem Norden Gießens antworteten sofort, konnten aber nie in Führung gehen. Nach zehn Minuten stand es 6:3 für die Heimmannschaft. Der gut leitende Spielleiter ließ durch klare Regeldarlegungen keine unnötige Härte aufkommen, die seitens einiger Zuschauer im Vorfeld erwartet wurde. Lollar/Ruttershausen kam so gegen die 20. Minute noch einmal fast zum Ausgleich (12:11). Danach beherrschte Hungen/Lich, auch dank eines auftrumpfenden Jan Anhäuser, die gegnerische Mannschaft. Mit 19:16 wurden die Seiten gewechselt.

Den besseren Start in die zweite Hälfte fanden die Gäste. Bis zur 36. Spielminute holten sie den Vorsprung auf und erzielten das 22:22. Bei einem Tempogegenstoß mit erfolgreichem Abschluss in der 40. Minute wurde Anton Hahn so übelst gefoult, dass dem Unparteiischen nichts anderes übrig blieb, den Lollarer Spielmacher für dieses dumme und äußerst unsinnige Foul vom Felde zu verweisen. Ab diesem Zeitpunkt war das Spiel entschieden. Hungen/Lich baute den Torvorsprung immer weiter aus. Mit einem hoch verdienten 41:32 endete schließlich diese Partie. Nach langer Durststrecke blieben wieder einmal beide Punkte auf dem Konto der HSG Hungen/Lich. Alle Feldspieler trugen sich in die Torschützenliste ein.

HSG Hungen/Lich: Maximilian Krieg und Niko Berg im Tor; Johannes Kreß (1), Anton Hahn (5), Niklas Wenzel (6), Michel Schäfer (4), Paul Dönicke (5), Luca Macht (5/2), Ben Steffan (3), Marvin Schmied (4), Max Wolf (2) und Jan Anhäuser (6).

Männer II: Na also, geht doch!

Dass die zweite Männermannschaft Personalmangel im Rückraum hat, wusste Trainer Michael Kümpel schon vor der Saison. Er hoffte auf Unterstützung von den „langen Kerls“ aus der männlichen A-Jugend. Doch leider fand sich außer Jonathan Will erneut keiner bereit, einmal die Nase in den Wind der „Senioren-Ligen“ (Bezirksliga C) zu richten, um dadurch auch Erfahrung zu sammeln. C’est la vie. Im zweiten Spiel vom letzten Samstag in der kühlen Dietrich-Bonhoeffer-Sporthalle half aber Ben Steffan von der ersten Männermannschaft regelkonform aus.

Zu Gast beim Tabellenvorletzten (8.) war die dritte Mannschaft des TSV Griedel (6.). Im ersten Abschnitt der Partie wechselten die knappen Führungen öfters einmal. Dank der guten Torhüterleistung von Dominik Platzdasch, einer stabilen Deckungsarbeit und einigermaßen konzentriert vorgetragenen Angriffen gestalteten die Hausherren das Spiel offen. Durch einen Treffer von Ben Steffan ging die HSG sogar mit 11:10 in die Pause.

In der zweiten Halbzeit schenkten sich beide Mannschaften nach wie vor keinen gegenseitigen größeren Torvorsprung. Nach 45 Spielminuten trat Kai Oesterling für den mittlerweile unglücklich agierenden Dominik Platzdasch zwischen die Pfosten. Mit einigen Paraden animierte er seine Kollegen auf dem Feld, noch etwas intensiver im Angriff zu agieren. Und siehe da: Über ein 19:18 in Minute 52 erspielten sich die Mannen um Kreisläufer David Rudek, der sogar aus dem Rückraum einnetzte, einen kleinen Vorsprung heraus. Das letzte Tor in Minute 60 erzielte der A-Jugendliche Jonathan Will. Somit war der Sieg unter Dach und Fach. Endergebnis: 23:20.

HSG Hungen/Lich: Dominik Platzdasch und Kai Oesterling im Tor; Patrick Eckhoff (5/2), Peter Leipold (1), Jonathan Will (3), Lukas Block (1), Maximilian Mitzkat, Johannes Kullbach, Simon Linhart (1), Ben Steffan (2), Marcel Hensel (4), Sebastian Schliwa (2) und David Rudek (4).

Frauen II: Keine Chance gegen Tabellenführer

Frauen II: Keine Chance gegen Tabellenführer

Das erste Spiel am vergangenen Samstag in der kühlen Dietrich-Bonhoeffer-Sporthalle durfte die zweite Frauenmannschaft gestalten. Stark ersatzgeschwächt und ohne die leistungsverstärkende Hilfe aus der weiblichen A-Jugend (siehe Foto vor dem Spiel) empfingen die übrig gebliebenen zehn Schützlinge von Trainer Marcus Jung den momentanen Tabellenführer aus Dutenhofen und Münchholzhausen.

Vor sage und schreibe 20 Zuschauern, davon die Hälfte aus den Wetzlarer Vororten, konnten Mareike Schmied und Kameradinnen zunächst gegen den Favoriten mithalten. Beim 9:9 in Minute 21, nach einem lupenreinen Hattrick von Livia Gleim, sah es für die Gastgeberinnen noch gut aus. Doch dann häuften sich die technischen Fehler bei Hungen/Lich. Die Gäste nutzten dies sofort aus und zogen bis zum Halbzeitpfiff des Unparteiischen, der bei mancher Attacke von beiden Seiten sogar die Hühneraugen zudrückte, auf 11:15 davon.

Gleich zu Anfang der zweiten Hälfte der Partie konnte Livia Gleim auf 12:15 verkürzen, doch dann begann Dutenhofen/Münchholzhausen ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden. Tor um Tor bauten sie ihren Vorsprung aus, wobei Hungen/Lich durch einige Unkonzentriertheiten ordentlich mit half. Nadja Schmalhaus (am Fuß leicht verletzt) im Kasten der Heimmannschaft hatte keine Chance, die Gegenstöße der Gäste zu entschärfen. Seitens der „HuLi’s“ passte in Abwehr und Angriff kaum etwas zusammen. Das Fehlen einiger Stammspielerinnen sowie die gute Unterstützung aus der A-Jugend machte sich jetzt deutlich bemerkbar. Mit 19:34 Toren entführten die Wetzlarerinnen beide Punkte. Dabei gab es nichts zu rütteln und zu schütteln.

HSG Hungen/Lich: Nadja Schmalhaus im Tor; Marie Truckenmüller (1), Nina Träger (1), Shana Appel (2), Helen Toews, Mareike Schmied (2/1), Livia Gleim (5), Laura Spieker (3), Laura Tauchmann und Stefanie Will (5).

Männer 1: Enttäuschend auf der „Platte“

Die HSG Kirchhain/Neustadt nahm von Beginn der Partie das Heft in die Hand. Hungen/Lich, die ohne Linkshänder Niklas Wenzel antreten mussten, glich noch dreimal aus (1:1, 2:2, 3:3). Dann war der Bann gebrochen und die Gäste erspielten sich einen fast über das ganze Spiel andauernden eins bis fünf Tore Vorsprung heraus. Die Hausherren fanden im gegnerischen Torwart ihren Meister. Mit hoffnungsvollen 17:18 wurden die Seiten gewechselt. 

Die Ansprache in der Kabine von Chefcoach Thomas Wallendorf brachte nicht viel ein. Seine Schützlinge kämpften zwar weiter, erzielten wunderbare Tore, doch die Gäste fanden immer wieder Mittel und Wege, die Führung zu verteidigen. Zur alles entscheidenden Schlussphase der Partie (56. Min.), beim Stande von noch hoffnungsvollen 30:31, folgte der Auftritt des Mannes im fröhlichen steinhellgrau gekleideten Dress. Innerhalb einer Minute wurden zuerst Ben Steffan und Johannes Kreß zeitgleich wegen einer (!!!) Tätigkeit des Feldes verwiesen. Für Johannes war es dann auch rot (3 x 2 Minuten). Etwas später durfte sich Anton Hahn aufgrund eines Allerweltfouls auch noch zwei Minuten ausruhen. Die verbliebenen drei „HuLi’s“ taten alles, um die Strafzeiten zu überbrücken. Kirchhain/Neustadt erzielte noch einen Treffer. Mehr passierte nicht mehr. Mit 31:33 gewannen nicht nur die Gäste dieses zur Schlussphase merkwürdige Spiel.

Zeitstrafen: Hungen/Lich 6, Kirchhain/Neustadt 2,

HSG Hungen/Lich: Niko Berg und Max Krieg im Tor; Jannis Pitz, Tobias Koppermann (1), Michel Schäfer (2), Ben Steffan (2), Anton Hahn (2), Max Wolf (3), Jan Anhäuser (3), Luca Macht (4/2), Johannes Kreß (6) und Paul Dönicke (8).