Am Sonntag gastierte die zweite Frauenmannschaft der HSG Hungen/Lich (Bezirksliga) in der wohltemperierten Biebertaler Großsporthalle. Die gastgebende KSG Bieber II wollte den Gästen „ein Bein stellen“, was vorweggenommen nicht gelang. Im Gegenteil. 

Zunächst hatten die Gäste gewisse Schwierigkeiten überhaupt das Tor zu treffen. Einige Würfe mit dem runden Leder testeten die Standhaftigkeit der Wand hinter dem Gehäuse. Auch stand oft die Biebertaler Torfrau im Wege zum Erfolg. Ebenso Nadja Schmalhaus, die Torfrau von den Bier- und Schäferstädterinnen, erlaubte den Biebertalerinnen nur den einen oder anderen Erfolg. So ging Hungen/Lich erst in der 10. Minute mit 3:4 in Führung. Beide Mannschaften gönnten sich besonders in der ersten Halbzeit einen mäßigen Rückzug zur Abwehrarbeit. Im Laufe dieses Abschnitts der Partie bauten die „HuLi’s“ ihren Vorsprung bis auf vier Tore Unterschied aus. Biebertal konterte immer wieder durch die großgewachsenen Rückraumspielerinnen, welche auch ihre Kreisläuferin bedienten. Die Abwehr der Gäste zeigte immer wieder kleine Lücken, bedingt durch die 5:1 Deckung. Aber durch diese „offensive Defensive“ wurden die Gastgeberinnen zu einigen technischen Fehlern verleitet. Zum Ende der ersten Halbzeit zeigte die Anzeigentafel ein knappes 11:14.

Ganz anders die zweite Halbzeit. Scheinbar hatte Julia Schweiger, die den immer noch erkrankten Chefcoach Marcus Jung erfolgreich vertrat, die richtigen Worte in der Pause gefunden. Im Angriff wurden die erspielten Einwurf-Chancen kaum noch vergeben. Die Abwehr agierte sicherer, egal welche Formation auch immer in der Deckung stand, da Julia Schweiger, wie in der ersten Halbzeit, der einen oder anderen Spielerin eine Erholungsphase gönnte. Beim 17:20 in der 42. Minute sah es zwar noch knapp aus, aber die ca. 20 mitgereisten Fans hatten nie das Gefühl, dass sich noch etwas zum Nachteil der HSG ändern könnte. Auch dank einer gut reagierenden Alesia Grieb, die im zweiten Abschnitt der Partie das Tor hütete. In Minute 43 erzielte Biebertal das 18:21. Anschließend zündeten Laura Spieker und Co. den Turbo. Neun Tore erzielten sie in Folge, ohne dass Biebertal antworten konnte. Wieder war es Celine Thiel, die das 30. Tor zum zwischenzeitlichen 18:30 erzielte (52. Min). Der Widerstand von Biebertal war nun endgültig gebrochen. Ungefähr fünf Minuten vor Abpfiff verletzte sich Simone Walther so heftig, dass sie von ihren Mannschaftskameradinnen gestützt das Spielfeld verlassen musste (Spielunterbrechung). Die Unparteiische pfiff die Partie bereits wieder an, obwohl die HSG noch nicht vollständig auf der Platte stand. Nun ja. Nichts desto trotz ließ sich Hungen/Lich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und beendete souverän dieses Punktspiel mit 22:36. Das letzte Tor erzielte Leonie Henrich mit ihrem siebten Siebenmeter (100%). Auch standen Spielerinnen zum Ende der Partie im Mittelblock, die der Fan aus Hungen und Lich dort noch nie sah. Sie meisterten ihre Aufgabe mit der Note hervorragend. Mit einer tollen mannschaftlichen Geschlossenheit wurde der siebte Sieg von acht Spielen errungen. 

Am 30. November erwartet die zweite Frauenmannschaft die HSG Dilltal zum absoluten Bezirksliga-Spitzenspiel (2. gegen 1.) in der Schäferstadt-Halle Hungen. Mit vollen Zuschauerrängen könnte man dieser Mannschaft erheblich zum nächsten Erfolg helfen.

HSG Hungen/Lich in Biebertal: Nadja Schmalhaus (Tor 1. – 30. Minute), Alesia Grieb (Tor 31. – 60. Minute); Simona Laurito (5), Luana Schäfer (3), Laura Spieker (6), Marlen Wolf (2), Leonie Henrich (8/7), Celine Thiel (4), Shana Appel (1), Marie Menne, Nina Träger (4), Samantha Winterkorn und Simone Walther (3).