Zweites Spiel, zweite Zitterpartie in 2025. Die HSG Hungen/Lich müht sich in der Regionalliga der Frauen bei der FSG Bürgstadt/Kirchzell zu einem 28:27 (15:11)-Erfolg. Über eine Dreiviertelstunde waren die Damen von HSG-Trainer Paul Günther die spielbestimmende Mannschaft. In den letzten 15 Minuten verlor Hungen/Lich jedoch die Nerven und fast noch die Punkte.
24:18 stand es nach dem Siebenmetertor von Merit Schweiger in der 46. Minute, die HSG befand sich auf Kurs den Tabellenletzten klar zu schlagen. Was sich danach in den Köpfen der Spielerinnen abspielte, ist auch für Günther nur schwer zu erfassen. „Das war wie Schweine im Weltall. Jede war der Meinung eine noch bessere Idee als die andere zu haben.“ Sagt’s und meint, dass seine Mannschaft im Kollektiv gut funktioniert. Sobald jedoch die einzelnen Spielerinnen der Meinung sind ihr eigenes Ding zu machen, es zu oft in die Hose geht.
Die HSG produzierte vermehrt Fehler und verlor im Positionsangriff zusehends an Selbstsicherheit. Das Tempospiel ging flöten, es fehlte an Tiefe und Treffsicherheit. Bürgstadt/Kirchzell, eigentlich schon geschlagen, witterte Morgenluft und arbeitete sich Tor für Tor zurück ins Spiel. In der 59. Minute gelingt der Ausgleich und Günther versuchte seine Damen mit einer Auszeit auf die letzten Sekunden einzuschwören. Doch der Angriff wurde von der gegnerischen Torhüterin entschärft und Hungen/Lich lief Gefahr das Spiel sogar noch zu verlieren.
Es war der Antizipation von Selina Lotz zu verdanken, die einen Pass der FSG abfing und sieben Sekunden vor Schluss im gegnerischen Tor versenkte. 28:27 – noch mal mit einem blauen Auge davongekommen.
Dabei kam Hungen/Lich von Beginn an gut ins Spiel und mit dem Gegner zurecht. Lotz sorgte in der 21. Minute mit einem Siebenmeter-Doppelpack für die 13:6-Führung, die bis zur Pause leicht auf 15:11 einschmolz. Bis zur 45. Minute hat das junge Team der HSG das Spiel im Griff und stellte das spielerische Kollektiv in den Vordergrund. Vor allem in der Abwehr kaufte man dem Gegner den Schneid ab und nahm diese Stärke mit in den Angriff. „In der letzten Viertelstunde haben wir die Disziplin verloren. In Zukunft müssen wir dahin kommen, dass wir den Gegner nicht wieder rankommen lassen und so ein Spiel mit zehn Toren gewinnen. Bei so einem Gezitter kannst du am Ende von Glück sagen, dass du das Spiel überhaupt gewonnen hast“, erklärte Günther.
FSG Bürgstadt/Kirchzell: Schmitt; Zang (2), Schäfer, Bleifuß, Gläser (1), Eck (5), N. Wörner (1), Schneider (3), Breitenbach (3), L Wörner (3/1), Janetschek (1), Markert, Riegel (8).
Hungen/Lich: Neuheuser, David; Mitzkat (3), Knoblauch (2), Lotz (9/2), Schneider, Schweiger (7/5), Weber (5), Steinruck (1), Walther, Niebergall, Henrich, Nau (1) und Bohn.
Schiedsrichter: Häfner/Schmitt; Zuschauer: 250; Zeitstrafen: 6:8 Minuten; Siebenmeter: 4/3:8/7.