Die HSG Hungen/Lich ist in der Handball-Regionalliga der Frauen dank einer guten zweiten Halbzeit an der zweiten Niederlage vorbeigeschrammt. Gegen die HSG Weiterstadt/Braunshardt/Worfelden sicherte sich die Mannschaft von Trainer Paul Günther nach langem Rückstand den 28:24 (10:13)-Sieg.
Nach der Niederlage im Derby vergangene Woche bei der HSG Gedern/Nidda kämpfte die Spielgemeinschaft aus Hungen und Lich in der ersten Halbzeit vor allem mit sich selbst. Gegen die 4:2-Abwehr der Gäste funktionierte der Plan das Spiel breit anzulegen und die Außenspielerinnen und den Kreis in gute Wurfpositionen zu bringen. Woran es haperte, war der Abschluss. „Allein in der ersten Halbzeit haben wir glaube ich sieben Bälle Rechtsaußen verworfen, drei oder vier von Linksaußen und zwei oder drei vom Kreis“, bemängelte Günther. „Damit hast du schon mehr oder weniger die Antwort, warum das in der Halbzeit so ausgesehen hat.“
Denn nach dem 1:0 von Emma Niebergall übernahmen die Gäste das Kommando und warfen in der 16. Minute die 9:5-Führung heraus. Günther hatte seine Damen bereits nach zehn Minuten zur Besprechung an die Seitenlinie beordert, doch die Auszeit verpuffte. Nach dem 12:6 von Weiterstadt ging ein Ruck durch die Heim-HSG. Unterstützt von einer bärenstarken Lilli David im Tor schaffte es Hungen/Lich bis zur Pause auf 10:13 zu verkürzen.
Die Ausfälle von Lina Richter, Katharina Weber und Nele Liebich fing Günther mit drei Spielerinnen aus der A-Jugend auf, was dazu führte, dass der Altersschnitt der Truppe rapide sank. Zudem wurde dadurch in der Abwehr der Mittelblock gesprengt, der sich im Laufe der Partie aber immer mehr fing.
Nach Wiederanpfiff dauerte es nur fünf Minuten, ehe Annalena Knoblauch zum 15:15-Ausgleich traf. Die Gäste legten zwar noch auf 19:17 und 20:18 vor, doch danach war Schluss mit lustig. Rike Bohn traf in der 45. Minute zum 21:20 und in der Folge gab Hungen/Lich die Führung nicht mehr aus den Händen. Auch die 16-jährige Torhüterin Maren Neuheuser bekam ihre Chance und durfte, nachdem sie in der ersten Hälfte bereits einen Siebenmeter entschärft hatte, in den letzten Minuten Spielpraxis. „Sie hat einen sehr guten Job gemacht“, lobte Günther die Jugendspielerin.
In den letzten zehn Minuten, Liska Steinruck hatte per Doppelpack auf 25:20 erhöht, verwaltete die Heim-HSG den Vorsprung und sicherte sich mit einem 28:24 den vierten Sieg im fünften Spiel. Damit bleibt Hungen/Lich in der Tabelle weiter vorn dabei. Es führt die HSG Gedern/Nidda mit 10:2 Punkten, vor der TSG Leihgestern (9:1) und der HSG Hungen/Lich (8:2).
„Man muss den Hut ziehen vor so einer jungen Mannschaft. Die haben nie aufgegeben und nach der ersten Halbzeit gesagt, wir machen gerade mal so weiter. Das war schon imposant“, erklärte Günther.
Hungen/Lich: Neuheuser, David; Mitzkat (7/2), Knoblauch (1), Lotz (2), Schneider, Schweiger, Steinruck (4), E. Nau (4), Niebergall (3/2), Staub (1), G. Nau (4) und Bohn (2).
HSG Weiterstadt/Braunshardt/Worfelden: Manger; Januschlowtz (2), Weber (2), Hess, Ille (1), L. Lopez (5/2), Susic (4), Krause (7/3), J. Lopez, Kappelar, Pöschl, Bech (3/1) und Lotze.
Schiedsrichter: Betz/Schöppner – Zuschauer: 250 – Zeitstrafen: 6:8 Minuten – Siebenmeter: 6/4:9/6.