In der Handball-Regionalliga der Frauen ist die HSG Hungen/Lich eine von drei ungeschlagenen Mannschaften nach dem dritten Spieltag. Am Sonntagabend war Mit-Aufsteiger HSG Baunatal zu Gast, gegen die den Mannschaft von Hungen Trainer Paul Günther einen ungefährdeten 25:19 (11:9)-Sieg eintütete.

Nach einer kurzen Orientierungsphase und einem 1:2-Rückstand kam der HSG-Zug ins Rollen. Gegen die offensive Verteidigung der Gäste war viel Bewegung ohne Ball und sicheres Passspiel vonnöten, um keine Ballverluste zu riskieren. Das gelang in der ersten Halbzeit recht gut und auch in der Abwehr ließ Hungen/Lich nur wenig zu. Dazu kam eine gute Leistung von Torhüterin Lilli David, die ihre Performance mit dem 6:2 in der 14. Minute krönte.

„In die Räume reinzugehen haben wir teilweise gut gemacht“, erklärte Günther, aber so richtig zufrieden war er nicht. Dem Spiel seiner Mannschaft fehlte insgesamt die Breite und das Ausnutzen der Räume hinter den vorgezogenen Verteidigerinnen. „Da haben wir uns zu sehr in die Mitte reinbewegt, anstatt einfach in der Breite zu bleiben, selber zu gehen oder den Ball auf außen abzuräumen.“ Emma Niebergall netzte in der 20. Minute zwar zum 10:4 ein, doch Baunatal machte weiter Druck, provozierte Fehler und verkürzte zur Pause auf 8:11.

Hungen/Lich kam gut in die zweite Hälfte und legte durch Selina Lotz in der 37. Minute auf 15:9 vor. Günther hatte in der Halbzeit gefordert das Spiel breit zu halten und mehr Bewegung ohne Ball in die Kreuzbewegung bekommen. Doch auch dieser Vorsprung hatte nicht lange Bestand, weil die Ansprache nur gut zehn Minuten in den Köpfen blieb. Baunatal spielte fast die gesamte zweite Halbzeit im Angriff mit Sieben-gegen-Sechs und kam in der 49. Minute auf 15:17 heran. „Anstatt einfach unkomplizierten Handball zu spielen, haben wir den einen oder anderen technischen Fehler gemacht, falsche Entscheidungen getroffen und in der Abwehr nicht konsequent verteidigt“, monierte Günther. „Wir haben uns dann wieder stabilisiert und das Spiel relativ souverängewonnen.“

Nach dem 20:15 von Emely Nau in der 53. Minute war dann auch die Gegenwehr von Baunatal gebrochen, das kräftezehrende Abwehrspiel forderte seinen Tribut. „Das haben wir heute wieder sehr gut gemacht“, so Günther. „Das war auch wieder ein Mitaufsteiger, wo wir die Punkte mehr oder weniger eingeplant haben. Jetzt sind wir so ein bisschenden Druck los und können nächste Woche etwas lockerer in das Derby bei der HSG Gedern/Nidda reingehen. Da können wir ganz normal Handball spielen, ohne gewinnen zu müssen. Die Rolle des Favoriten liegt ganz klar bei Gedern/Nidda.“

Hungen/Lich: Hoppe, David (1); Richter, Mitzkat (3), Knoblauch (1), Lotz (3), Schneider (1), Weber (2), Steinruck (4), E. Nau (2), Niebergall (4/3), G. Nau (1) und Bohn (3).

Schiedsrichter: Mäkitalo/Schäfer – Zuschauer: 250 – Zeitstrafen: 4:8 Minute – Siebenmeter: 3/3:2/1.