Die Regionalliga-Handballerinnen der HSG Hungen/Lich haben am Samstagabend ihre ersten Punkte in der noch jungen Saison eingefahren. Im Derby gegen die HSG Kleenheim-Langgöns setzte sich das Team von Trainer Paul Günther vor heimischem Publikum mit 20:16 (11:10) durch und überzeugte dabei vor allem mit einer über 60 Minuten stabilen Abwehrleistung.
„Wir waren von Anfang an die bessere Mannschaft, auch wenn wir in der ersten Halbzeit noch zu viele Chancen liegengelassen haben“, resümierte Günther nach dem Spiel. Tatsächlich verlief die Anfangsphase zunächst ausgeglichen. Nach einem frühen Rückstand kämpfte sich Hungen/Lich zurück in die Partie und ging durch Treffer von Aimée Mitzkat und Meileen Schäfer mit 8:7 (21. Minute) in Führung.
Chancenverwertung bleibt Baustelle
Trotz der Führung offenbarte das Spiel erneut eine Schwäche: Die Chancenverwertung über die Außenpositionen und den Kreis blieb ausbaufähig. „Wir haben uns reingefuchst, aber es waren einfach noch falsche Entscheidungen dabei – ein Pass zur gedeckten Mitspielerin oder ein zu früher Abschluss“, analysierte Günther kritisch. Mit einem knappen 11:10 ging es in die Halbzeitpause.
Rückraum übernimmt Verantwortung
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich Hungen/Lich deutlich entschlossener. Die Abwehr stand weiterhin kompakt, und im Angriff übernahmen die Rückraumspielerinnen das Kommando. Selina Lotz und Liska Steinruck erhöhten auf 14:11, ehe Steinruck mit dem 17:13 und Schäfer per Siebenmeter zum 18:14 den Grundstein für den Sieg legten.
„Wir sind diesmal viel besser ins Tempospiel gekommen, das hat uns letzte Woche gegen Twistetal noch gefehlt. 50 Minuten lang haben wir das Tempo hochgehalten und Kleenheim-Langgöns müde gespielt“, lobte Günther die Entwicklung seines Teams.
Vier Spielerinnen mit allen Treffern
Besonders treffsicher präsentierte sich Meileen Schäfer, die alle drei Siebenmeter sicher verwandelte und insgesamt fünf Tore erzielte. Gemeinsam mit Lotz (sechs Tore), Steinruck (fünf Tore) und Mitzkat (vier Tore) trugen sie die Verantwortung im Angriff und erzielten alle Tore des Spiels. „Das ärgert mich ein bisschen. Wir hatten in den ersten beiden Spielen genug Chancen über Außen und den Kreis, aber noch kein einziges Tor von diesen Positionen. Daran müssen wir dringend arbeiten“, so Günther.
Trotz Ausfällen: Team zeigt Charakter
Der Sieg ist umso bemerkenswerter, da der Kader aktuell stark dezimiert ist. Verletzungen und Ausfälle zwingen das Team zur Improvisation. Doch die Mannschaft zeigte Charakter und Zusammenhalt. „Wir improvisieren viel, aber die Mannschaft hat gezeigt, dass sie sich dagegenstemmen kann“, betonte Günther.
Mit dem ersten Saisonsieg im Rücken blickt die HSG Hungen/Lich nun optimistisch auf die kommenden Aufgaben – mit dem Ziel, die positive Entwicklung fortzusetzen und auch die letzten Baustellen konsequent anzugehen.
Kader HSG Hungen/Lich:
Liebich, David; Mitzkat (4), Lotz (6), Schneider, Schoppe, Bayer, Schäfer (5/3), Steinruck (5), Nau und Bohn.