Die HSG Hungen/Lich konnte den Erwartungen an ein Top-Spiel in der Regionalliga der Frauen nicht gerecht werden. Bei Spitzenreiter TSG Leihgestern verlor die Mannschaft von Trainer Paul Günther mit 16:31 (8:17) nicht nur zwei Punkte, sondern auch den Anschluss an die Tabellenspitze.

Dabei ging es eigentlich gut los für die Gäste, die durch einen Doppelpack von Selina Lotz mit 2:0 ins Spiel starteten. Leihgestern sortierte sich schnell, doch bis zum 5:5, Lotz traf per Siebenmeter in der elften Minute, blieb Hungen/Lich dran.

In der Folge zog Leihgestern der HSG mit einer bärenstarken Abwehr im Zusammenspiel mit Torhüterin Linda Barnack den Zahn. Die TSG zog ihr Tempospiel auf und Hungen/Lich rannte hinterher und das im doppelten Wortsinn. In der 19. Minute lag die HSG bereits mit 5:11 hinten und Günther war bereits zu diesem Zeitpunkt komplett bedient. „Das haben wir nicht unterbinden können“, sagte er und fügte an: „Aber wir waren auch in der Abwehr nicht bereit den Kampf anzunehmen. Die Aggressivität und alles andere was uns die letzten zwei Spiele ausgezeichnet hat, war komplett weg.“

Und auch im Angriffsspiel wurde der Respekt vor dem Gegner von Spielminute zu Spielminute größer. Hungen/Lich machte zu viele technische Fehler, spielte den Ball ohne Not dem Gegner in die Hände. Fehlpässe und -würfe, schlechtes Timing, es kam alles zusammen und so lag die HSG zur Pause mit 8:17 hinten.

In der zweiten Hälfte ein ähnliches Bild. Bis zum 11:21 von Lucia Schneider in der 41. Minute hielt sich der Rückstand noch in Grenzen. Danach folgten jedoch zehn Minuten, in denen der HSG nur ein Tor gelang und Leihgestern auf 28:12 davonzog. In den letzten Minuten ließ es die TSG etwas ruhiger angehen und erlaubte es den Gästen ein wenig Ergebniskosmetik zu betreiben.

„Das Ergebnis ist das eine, aber wir können das auch relativ gut einordnen“, erklärte Günther. „Dieser Gegner ist für uns zum undankbarsten Zeitpunkt gekommen. Wir hatten letzte Woche zwei Trainingseinheiten, nachdem wir nach dem Spiel in Weiterstadt überhaupt nicht trainieren konnten, weil alle krank gewesen sind. Und das merkt man auch noch. Es sind zwar wieder alle da und wieder gesund, aber man merkt trotzdem, dass da noch ein paar Prozent Fitness fehlen.“

Viel Zeit, um daran zu arbeiten bleibt der HSG nicht, denn am Mittwoch steht bereits das Nachholspiel gegen den TV Hüttenberg an.

Leihgestern: Weier, Barnack; Prauss (1), Boulouednine (2), Welchert (6), Clausius (3), Azinovic (7/1), Zörb (1), Nowak, Kerdi (1), Appel (3), Kunzig (2), Jochem (4) und Eiskirch (1).

Hungen/Lich: Liebich, David (1); Mitzkat (2), Knoblauch, Lotz (7/3), Schneider (2), Weber, Steinruck (2), Niebergall, Heinrich, Gretha Nau und Bohn (2).

Schiedsrichterinnen: di Sette/Rämisch (Büttelborn); Zuschauer: 150; Zeitstrafen: 2:4 Minuten; Siebenmeter: 3/1:3/3.