Dietrich-Bonhoeffer-Sporthalle wurde am 1. Oktober 2022 zum Jubiläum mit den Farben der Stammvereine TV 1860 Lich und TSV 1848 Hungen (rot und blau) in den Gängen, Katakomben und Partyraum nicht nur ausgeleuchtet

Der Zusammenschluss der Handballabteilungen beider Vereine verlief über mehrere Etappen. Erster Vorläufer der HSG war 2001 die Gründung der Männerspielgemeinschaft Hungen/Lich.

In der Saison 2011/2012 wurde der nächste Schritt gewagt. Durch die Bildung einer Jugendspielgemeinschaft „JSG Hungen/Lich“, stellte man die Weichen für den völligen Zusammenschluss der Handballabteilungen beider Vereine. Lediglich die Frauenmannschaften liefen noch unter den Namen der Stammvereine auf.

Von der Bildung der JSG an, standen den treibenden Kräften hinter dem endgültigen Zusammenschluss des TSV 1848 Hungen und TV 1860 Lich viele Stunden Arbeit bevor. Es erforderte beinahe wöchentliche Treffen in den ersten fünf Monaten des Jahres.

Am 14. Mai 2012 war es endlich so weit. Mit der Gründungsversammlung im Licher Bürgerhaus, wurden die Abteilungsvorstände, Beisitzer und Kassenwarte sowie Frauen-, Männer- und Jugendwarte der HSG Hungen/Lich gewählt. Es war die Geburtsstunde der Handballspielgemeinschaft Hungen/Lich.

Während dieser zehn Jahre konnte die Handballspielgemeinschaft fünf Hessenmeistertitel durch die weiblichen A- und C-Jugenden erringen. Zweimal scheiterte die weibliche A-Jugend ganz knapp an der Qualifikation zur Bundesliga. Die erste Männermannschaft als auch die erste Frauenmannschaft stiegen in die Landesliga auf. Die Herren konnten diese Spielklasse leider nicht halten und mussten ein Jahr später wieder absteigen. Die Bezirksmeistertitel in den letzten Jahren der verschiedensten Jugendmannschaften können hier nicht aufgelistet werden, da es so viele waren. Die zweite Männermannschaft schaffte auch den Sprung von der D- in die C-Klasse. 

Gerade im Jugendbereich, besonders im weiblichen, ist die HSG seit Gründung (!) einer der leistungsstarken Vereine im Bezirk. Erstmals spielt in dieser Saison auch eine männliche B-Jugend in Hessens höchster Spielklasse, der Oberliga. Aber auch im Breitensport wird Handball angeboten. Keine Spielerin oder kein Spieler muss tatenlos zusehen, wenn die Kameraden/innen auf Torejagd gehen. Dies sieht man an den vielen zweiten Jugendmannschaften der verschiedenen Altersklassen. Trotz manch auftretender Personalknappheit, sei es durch Krankheit, Verletzungen oder privaten Gründen, haben es die Verantwortlichen immer wieder geschafft, Mannschaften für Punktspiele zu bilden, ohne die Regeln des Verbandes zu verletzen oder Geldstrafen wegen Spielabsagen zu erhalten.

Dank dieser sehr guten Jugendarbeit gelang einigen talentierten Jugendspielerinnen und -Spielern der Sprung in verschiedene Handballinternate der ganz großen Vereine Deutschlands. Der Vereinswechsel war für die HSG zwar schmerzhaft, aber man muss auch diese jungen Sportler/innen verstehen, die ihr Können auf ganz großer Bühne zeigen wollen. Hier gehen die Meinungen auseinander, ob ein junger Mensch aus seinem gewohnten Wohlfühlhort ganz allein in die Fremde geschickt werden soll. Am Ende muss jede Familie, jedes Talent selbst wissen, was das Beste für die Karriere des Sportlers ist.

Bereits am Freitagnachmittag begannen die Dekorations- sowie Umbauarbeiten im Foyer der DBS als auch in der „Bärenhöhle“, dem sogenannten Ausschank- wie Verpflegungsetablissement, welches die Licher Basketballer der HSG freundlicherweise zur Verfügung stellten.

Es gab einiges an Mobiliar umzulagern und andere Sachen, wie z.B. Stehtische neu zu platzieren. Janet Mitzkat und Michael Kümpel als Oberverantwortliche kümmerten sich zusammen mit vielen hier ungenannten Helferinnen und Helfern um das spätere Wohl in Form von festen und flüssigen Lebensmitteln. Es gab einiges zu besorgen, zu transportieren, kühl und lebensmittelgerecht zu lagern. 

Die Wände des Flurs vom Haupteingang zur Sporthalle wurden mit Dutzenden von Fotos dekoriert. Diese zeigten viele Szenen, die sich während der letzten zehn Jahre ereignet hatten. Mannschaftsfotos, Slapsticks und viele andere lustige aber auch traurige Momente wurden eindrucksvoll dem breiten Publikum gezeigt. Viel Arbeit mit dieser „Pictures at an exhebition“ (Bilder einer Ausstellung) hat sich Sabrina Köhler gemacht. Eine ganz tolle Idee, die mit viel Interesse von den Gästen, Sportlern oder Zuschauern wahrgenommen wurde. Es fehlte nur noch die gleichnamige Musik von Modest Petrowitsch Mussorgsky (vielleicht auch die Interpretation von Emerson, Lake & Palmer?).

Das große Banner in der Sporthalle an der Wand hinter der rechten Auswechselbank mit den „10 Jahre HSG Hungen/Lich“ wurde von Luca Macht in Auftrag gegeben. Ein früherer Mitstreiter der zweiten Männermannschaft, Andreas Wagner, bekannter und sehr begabter „Graffitikünstler“ aus Hungen, der schon mehrere künstlerische Aufträge für die HSG erledigt hatte, zeichnete sich für das Projekt verantwortlich. Jetzt konnte jeder Gast in aller Deutlichkeit sehen, um was es an diesem 1. Oktober 2022 in der Dietrich-Bonhoeffer-Sporthalle ging. 

Karina Macht, Anna Maria Größer, Nina Marek und Julia Schug organisierten die Dekorationsarbeiten, Luftballons, die Klatschpappen, Empfangssekt, Personaleinteilung an den verschiedenen „Logistikzentren“ und viele andere Kleinigkeiten, die zu einer solchen Jubiläumsfeier gehörten. Auch gilt der Dank der Verantwortlichen den Bäckerinnen und Bäcker, die ihre köstlichen Kuchenwerke der HSG zum Verkauf zur Verfügung gestellt hatten.

Um 14:00 Uhr begann der öffentliche Teil der Veranstaltung mit dem ersten Punktspiel des Tages. Alle vier Seniorenmannschaften, beginnend mit Frauen II, durften sich im Zweistundenabstand auf der „Platte“ beweisen. Zum Frauen I und Männer I Spiel sorgten die sogenannten Einlaufkinder, die mit den „Großen“ aus den Kabinengängen in die Sporthalle zur Vorstellung liefen, für eine schöne Abwechslung. Die Kinder waren teilweise richtig aufgeregt vor diesem Auftritt. Wann bekommt ein so junger Mensch schon einmal die Möglichkeit, sein Trikot, das Leibchen seines Vereins, einer riesigen Zahl an Zuschauern zu präsentieren. Und das noch unter lautem Beifall. Nina Marek und Christine Österling übernahmen die Aufgabe, den Handballnachwuchs bis zum Einlaufen zu bändigen. Vor den beiden letzten Spielen, sozusagen nach dem Warm- und vor dem Einlaufen, ehrten die beiden Vorsitzenden Cataldo Parise und Andreas Nau verschiedene Mannschaften der HSG Hungen/Lich, welche auf Bezirksebene in der letzten Saison zu Meistertiteln gekommen waren. Es wurden geehrt: Weibliche Jugend B II, weibliche Jugend A II, männliche Jugend C, männliche Jugend A und Frauen I. Auch wurde Janet Mitzkat für Lich und Susanne Macht für Hungen für ihre aufopferungsvollen Arbeiten in Sachen Verpflegung der Gäste in den einzelnen örtlichen Sporthallen zu jedem Heimspielwochenende gedankt. Immer wieder tauchte zwischendurch der Haus- und Hoffotograf Leon Becker der HSG auf, der mit Sicherheit einige Schnappschüsse für die Nachwelt produzierte. Nach dem letzten Spiel begann dann endlich der Feiermodus. Die Beleuchtungs- und Beschallungsmaschinerie in der „Bärenhöhle“, die vom Hallensprecher Andreas Kümpel zwischendurch aufgebaut und von DJ Dominik Platzdasch in Gang gebracht wurde, konnte nun zur weiteren Unterhaltung der Gäste beitragen. Und das bis in die frühen Morgenstunden. Der Parkplatz war am Sonntagmorgen zu den Aufräumungsarbeiten noch gut besetzt. Sehr vernünftig!

Zu den Aufräumungsarbeiten am Sonntagmorgen waren wieder einige fleißige Leute zur Stelle. Unter den Anweisungen von Janet und Michael wurden die Spuren der Feierlichkeiten beseitigt, gekehrt und geputzt. Sabrina und Brian Whisnant, Co-Trainer der Frauen I, als auch André Ihring, um nur ein paar Namen zu nennen, packten ordentlich mit an. Zum ersten Punktspiel des Sonntags glänzte die Halle und ihre Nebenräume so, als wenn nichts geschehen wäre.

Die HSG Hungen/Lich bedankt sich bei allen genannten wie ungenannten Helferinnen und Helfern für ihre Bereitschaft als auch Tatkraft zum Gelingen der Jubiläumsfeierlichkeiten. Man kann es nicht oft genug betonen: Vielen, vielen Dank an Euch Alle!