Alle in Rot in die Halle

Die weibliche A-Jugend der HSG Hungen/Lich empfängt am Samstag die JSG LIT 1912 zum ersten Pokalrundenspiel der Jugend-Bundesliga. Die Mannschaft wünscht sich ab 16:00 Uhr auf die volle Unterstützung der Region in der Schäferstadthalle Hungen. 600 Zuschauer passen hinein und so viele dürfen es auch werden, wenn es nach Trainer Tobias Lambmann geht. „Wir hoffen, dass es wieder eine ähnliche schöne Atmosphäre gibt wie gegen Erlangen. Also ich glaube, jeder der da war hat am Ende gesagt, dass er es nicht bereut hat, sich das anzuschauen.“ Sogar Nachwuchs-Chefbundestrainer Jochen Beppler, der zurzeit als Co-Trainer mit der Frauen-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft unterwegs ist, hatte es sich nicht nehmen lassen, dabei zu sein.

Zusätzliche Motivation zogen seine Mädels auch aus der Tatsache, dass ein Großteil der Zuschauer mit einem roten Oberteil bekleidet war. Es ist die Farbe des Vereins und so wurde „Alle in Rot in die Halle“ inzwischen bei etlichen Veranstaltungen als Motto ausgelebt.

Mit der JSG LIT 1912 kommt eine Mannschaft nach Hungen, die aus ihrer 6:0-Abwehr Ballgewinne generiert und über den Gegenstoß schnelle und einfache Tore erzielt. Hier sind dementsprechend ein sicheres Passspiel, gute Chancenverwertung und ein gutes Rückzugsverhalten gefragt. In der Oberliga konnte die HSG am vergangenen Wochenende mit dem 42:19-Sieg gegen die HSG Ahnatal/Calden Selbstvertrauen tanken. Dass es gegen LIT nicht so einfach wird, ist allen klar. „Natürlich möchte man jetzt auch in der Pokalrunde jedes Spiel gewinnen“, erklärte Lambmann. „Das primäre Ziel war, die nächste Runde zu erreichen. Dieser Druck ist weg und man merkt, dass so ein Stück weit die Anspannung weggefallen ist. Vielleicht ist das jetzt auch noch mal so ein Befreiungsaspekt, dass man überhaupt keinen Druck mehr hat, irgendwas erreichen zu müssen. „Trotzdem will natürlich jeder zum Jahresabschluss das Bestmögliche abliefern. Gerade jetzt auch in der Stadthalle in Hungen, wieder zu Hause mit dem Heimspiel.“

Die Vorbereitungen auf das Spiel standen allerdings unter keinem guten Stern. Die Schäferstadthalle Hungen ist die einzige Halle, in der die HSG mit Haftmittel spielen und trainieren darf. Ausgerechnet vor diesem wichtigen Spiel ist es nicht möglich dort zu trainieren und sich bestmöglich auf die Partie vorzubereiten. „Ich bin deswegen gerade schwer genervt und enttäuscht“, sagt Lambmann. „Ich habe händeringend nach Trainingszeiten in einer anderen Sporthalle bei anderen Vereinen gesucht. Die Trainingsgestaltung hat sich in dieser Woche als sehr schwierig erwiesen, weil wegen Politikveranstaltungen die Trainingshalle mit Haftmitteln nicht zur Verfügung steht. Also können wir nur am Freitag rein und uns das einzige Mal mit Harz auf das Spiel vorbereiten.“

Nichtsdestotrotz sind seine Mädels wild entschlossen, auch der JSG LIT 1912 die Zähne zu zeigen und die beiden Punkte in der eigenen Halle zu behalten. Denn ein Sieg bringt die HSG Hungen/Lich wieder einen Schritt weiter auf dem Weg zum möglichen Pokalfinale. Die weibliche A-Jugend ist fit und bereit für ein neues Kapitel ihrer Handball-Geschichte.

Mit freundlicher Genehmigung von Danny Pieth