Hessenliga MJB HSG Hanau II – HSG Hungen/Lich 30:21 (14:11)

Zunächst sei geklärt, dass die HSG Hanau II die erste Mannschaft des Bundesligisten ist. Da Team I bereits für die Hessenliga gesetzt war, meldete man diese kurzerhand als Nummer II und hat nun beide Teams in der Bel Etage. Kurios ist das sicher, sportlich fair eher nicht.

Gegen eine der stärksten hessischen Mannschaften reiste unsere U17 mit großen Personalsorgen an. Neben dem langzeitverletzten Kreisläufer Fritz Kasperkowitz fielen zusätzlich Linkshänder Lasse Schmidbauer und der in der Vorqualifikation bärenstark aufspielende Nico Böhm aus.

Dass die verbliebenen Spieler ein echtes Team sind, bewiesen sie bravourös. Das Trainerteam hatte keine Gelegenheit, die Hanauer im Vorfeld zu beobachten. So wurde man sehr detailliert vom Trainer der HSG Preagberg, Bence Steiner, telefonisch berieft. Die Informationen waren Gold wert, wie sich herausstellen sollte.

So bot unser graues Kollektiv dem haushohen Favoriten Paroli und zwang den Trainer des “Starensemles”, Louis Rack, in der sechsten Spielminute bereits zu einer Auszeit, da die HuLi’s mit 5:4 in Führung lagen.

Geduldig vorgetragene Angriffe mit hoher Passgeschwindigkeit, zwingende Auslösehandlungen und ein starkes Rückzugsverhalten gepaart mit einer sehr bissigen 3:2:1-Deckung bereiteten der heimischen HSG enorme Probleme. So verpuffte auch deren Auszeit und Leon Becker hielt die Führung auch beim 6:7 hoch. Leider war dieser Treffer die letzte Aktion von unserem Torjäger Leon, da dieser in der 12. Minute mit einer Gehirnerschütterung den Dienst fürs Team quittieren musste.

Ohne Leon und Nico ruhte nun die ganze Verantwortung als Schütze auf Pius Spall, dem letzten verbliebenen Rückraumspieler mit entsprechender Körperlänge und zunehmend auf unseren C-Jugendlichen Jan und Justus.

Das Team wäre aber nicht DAS TEAM, wenn man deswegen den Kopf in den Sand steckte.

So spielten gerade die körperlich unterlegenen Jonathan Will und Justus Freitag eine ganz starke Partie und konnten den Abstand bis zur Pause mit ihren Kameraden auf Augenhöhe halten.

Den knappen Abstand hielten unsere Jungs noch bis zum 16:13. Zu diesem Zeitpunkt brauchte dann auch Rückräumer Pius seine Pause und Kreisläufer Christopher kurierte erste Materialschäden aus der harten gegnerischen Abwehr auf der Bank aus.

Seit dem Ausscheiden von Leon in der 12ten Minute spielte die HSG eine defensive 6:0-Deckung und bot kaum Gelegenheiten zu Würfen aus der zweiten Reihe oder Möglichkeiten zum 1 gegen 1.

Nach dem 13:16 gelang den HuLi’s nicht mehr viel. Da man zu allem Überfluss auch bereits fünf Zeitstrafen hinzunehmen hatte, folgte ein ca. siebenminütiger Einbruch in Angriff und Abwehr. Diesen nutzte die aus Spielern vieler Vereine zusammengesetzte HSG Hanau dann eiskalt aus.

Fallen ließen sich unsere Jungs dennoch nicht und gingen mit einer erträglichen Niederlage vom Platz.

Nun heißt es Wunden lecken und nach vorne schauen. In zwei Wochen trifft man in Lich auf den TV Hüttenberg und die nächste hohe Hürde. Mit Ausnahme von Fritz bestehen Hoffnungen, in diese Partie in Bestbesetzung zu gehen. Wenn Einstellung und Spielfreude aus Hanau erneut abgerufen werden können, kann man den nächsten Großen ärgern.

HSG HuLi: Luca Schmidt im Tor, Jan Machura, Justus Freitag 5/2, Tim Heckmann, Jan Bastel 2, Jerome Heffe 1, Jonathan Will 8, Christopher Schönwetter, Piet Spall, German Kasperkowitz 1/1, Leon Becker 2 und Pius Spall 2.Auf der Bank: Maik Schönwetter, Ingo Deubner und Nico Böhm; Zeitstrafen: HU keine, HuLi 5; Schiedsrichter: Stefan Böttcher und Thomas Werner (TGS Seligenstadt).