Dass es die zweite Männermannschaft in dieser Saison schwer haben würde, deutete der neue Trainer Michael Kümpel bereits vor Rundenbeginn an. Die Außen-, Kreis- und Torpositionen sind personell sehr gut besetzt. Es fehlt an zusätzlichen Rückraumspielern, die ihren Kameraden ordentlich helfen können. Nach vielen Jahren der Abstinenz kamen Thorsten Lohrey und Jan-Eric Grau zum aktiven Handball zurück. Ein kleiner Lichtblick im grauen Alltag bei der „Zwot“. Hilfe könnten die Rückraumstrategen aus der A-Jugend für die zweite Männermannschaft bedeuten.  Jonathan Will half als einziger bei den Senioren aus. Zu wenig, wie sich herausstellte. 

Ohne David Rudek, Abwehrstratege und erfahrener Kreisläufer, empfingen die Herren zur Eröffnung des Aktivenhandballmarathons am Samstag die zweite Mannschaft der HSG Florstadt/Gettenau. Nach der Devise „so lange wir den Ball in den eigenen Reihen führen, können die anderen kein Tor erzielen“ eröffneten die Mannen um Michael Kümpel die Partie. Dies funktionierte zunächst auch ganz gut. Bis zur neunten Spielminute konnten die Hausherren den Gästen Paroli bieten (3:3). Dann bestrafte Florstadt/Gettenau jeden Abspiel- oder Fangfehler der Gastgeber und zog auf 3:8 (20. Min.) davon. Drei Tore in Folge für die „HuLi’s“, darunter der erste Treffer von „Zurückkehrer“ Jan-Eric Grau, gestalteten das Zwischenergebnis etwas positiver. Danach nahmen wieder die Gäste das Heft in die Hand und zogen bis zum Seitenwechsel auf 7:12 davon.

Im zweiten Abschnitt der Begegnung schalteten die Gäste einen Gang höher. Dementsprechend zogen sie Tor um Tor davon. Hungen/Lich gab zwar nicht auf, konnte aber nicht mehr so richtig dagegen halten. Mitte der zweiten Halbzeit kam 

die Zeit von Sebastian Schliwa, der mit drei Toren von Linksaußen und einem verwandelten Strafwurf glänzte. Er bewies beeindruckend, dass ein „Dreher“ auch ohne Haftmittel sein Ziel erreichen kann. Nach 50 Minuten Spielzeit führte Florstadt/Gettenau mit 14:23. Nun ging es für die Mannen um Paddy Eckhoff darum, den Gästen keine 30 Tore zu gestatten. Dies gelang gerade so. Nach 60 Minuten entführten die Konkurrenten beide Punkte mit einem Endergebnis in Höhe von 17:29. 

Eine alte Weisheit sagt, dass 17 erzielte Tore zu wenig und 29 kassierte Buden zu viel für ein positives Ergebnis sind. Ja, das mag sein. Aber die Saison für die „Zwot“ ist noch jung. Es kann eigentlich nur besser werden, wenn sich das Rückraumproblem lösen lässt. 

HSG Hungen/Lich: Kai Roth (Tor), Dominik Platzdasch (Tor); Jonathan Will, Thorsten Lohrey, Marcel Hensel, Jan-Eric Grau (2), Simon Linhart, Mike Schad, Max Mitzkat (2), Lukas Block (2), Sebastian Schliwa (4/1), Tom Beck (1) und Patrick Eckhoff (6).