Nichts für schwache Nerven war am vergangenen frühen Samstagnachmittag das Gastspiel unserer Männer I bei der HSG Lumdatal. Nach einem zwischenzeitlichen 31:24-Rückstand (40. Minute) sah es nicht unbedingt danach aus, als ob unsere HuLi’s etwas Zählbares aus der Sporthalle in Rabenau mitnehmen könnten. Dank einer absoluten Energieleistung und einer bockstarken Abwehrleistung inkl. einem sehr gut aufgelegten Markus Ahlborn im Tor gelang es der Mannschaft, angeführt vom nimmermüden Jonathan Will, in den letzten 20 Minuten den Gegner bei lediglich drei weiteren Torerfolgen zu halten, während wir im eigenen Angriff noch zehnmal ins Schwarze trafen. „Game-Changer war sicherlich unsere Umstellung in der Abwehr. Johnny hat in der Manndeckung gegen den stärksten Lumdataler (Ole Arndt) richtig geackert und im 5-gegen-5 haben wir dann hinten Beton angerührt. Zudem hat Markus (Ahlborn) einen wirklich guten Tag erwischt und noch einige Bälle entschärft. Im Angriff haben wir dann wieder etwas strukturierter und mit mehr Zug zum Tor gespielt,“ freute sich Coach Großmann über den Teilerfolg, den seine Mannschaft ins Ziel rettete. „In der heißen Phase hat Pius Spall auf Rechtsaußen seine Torgefahr unter Beweis gestellt und wichtige Treffer erzielt.“

Zu Beginn der Partie schienen noch nicht alle Spieler zur ungewohnten Anwurfzeit auf Betriebstemperatur. Anders ist der teils träge Auftritt nicht zu erklären. Einzig das Zusammenspiel mit Kreisläufer Koppermann trug in den ersten zehn Minuten Früchte. Aber vor allem die Deckungsleistung war in der ersten Hälfte nicht konsequent genug, sodass die Lumdataler Aktivposten Ole Arndt und Maximilian Sauer immer zu freien Einwurfchancen kamen. Das Ergebnis war der 13:7-Zwischenstand für unsere Gastgeber. Danach stellte sich zwar etwas Besserung in unserem Spiel ein, aber wirklich verkürzen konnten wir den Rückstand bis zur Pause nicht. „20 Gegentore in einer Halbzeit sind eindeutig zu viel, vor allem gegen einen dezimierten Gegner, mit dem wir an diesem Tag auf Augenhöhe waren,“ war Großmann schon ein wenig angefressen, dass seine Spieler im Angriff wieder reihenweise Chancen liegenließen und in der Abwehr der nötige Biss fehlte.

Nach der Pause sahen die Zuschauer zunächst ein ausgeglichenes Spiel, ehe sich Lumdatal auf das bereits oben erwähnte 31:27 absetzen konnte. „Wir haben dann eine starke Reaktion gezeigt und selbst in Unterzahl kaum Chancen zugelassen. Markus hat die restlichen Wurfversuche abgewehrt und so konnten wir drei/vier schnelle Tore erzielen,“ so Großmann weiter. Beim 32:32 gut sieben Minuten vor Schluss waren unsere Jungs dann wieder im Spiel und beim 33:34 (55. Minute) sogar auf der Siegerstraße. „Wir hatten dann mehrmals die Möglichkeit, auf zwei Tore wegzuziehen. Ich denke, dann wäre das Spiel komplett zu unseren Gunsten gekippt. Leider haben wir das nicht geschafft und müssen am Ende mit dem einen Punkt zufrieden sein,“ gab sich Großmann am Ende versöhnlich. Beide Mannschaften hatten in den letzten Sekunden nochmal die Möglichkeit, den Lucky Punch zu setzen, scheiterten aber entweder an Torhüter oder Latte. 

Am kommenden Samstag steht nun das letzte Spiel in 2024 an und mit dem aktuellen Spitzenreiter, TSV Griedel, verschlägt es nochmal einen richtig dicken Brocken in die Schäferstadthalle. Der letztjährige Landesligaabsteiger befindet sich auf der Mission „Rückkehr in die Oberliga (ehemals Landesliga)“ und scheint auf einem sehr guten Weg zu sein. Am vergangenen Wochenende gelang im Topspiel gegen die TSF Heuchelheim ein am Ende souveräner 37:33-Heimerfolg. Wir werden sehen, wie sich unsere junge Truppe gegen den haushohen Favoriten aus der Affäre ziehen kann.Unsere Aufstellung: Max Krieg und Markus Ahlborn im Tor, Jonathan Will (6/4), Tobias Koppermann (5), Tobias Anhäuser (5), Pius Spall (5), Bjarne Lierz (4), Jan-Hendrik Engel (3), Jan Anhäuser (3), Ben Steffan (2), Nico Böhm (1), Jannis Pitz, Leon Becker und Piet Spall.