Wenn einer Mannschaft nicht nur einige Stammkräfte fehlen, sondern auch noch die leistungsstarken Hilfskräfte, dann kann man davon ausgehen, dass es schwer wird, ausgerechnet auch noch in einem Nachbarschaftsduell zu bestehen. Die Möglichkeit bestand trotzdem. Die Bezirksliga-A-Damenmannschaft der HSG Hungen/Lich begrüßte am vergangenen Samstag in der eiskalten Sporthalle der Dietrich-Bonhoeffer-Schule die HSG Grünberg/Mücke. Vom Tabellenbild her eine lösbare Aufgabe. Aber was bedeutet schon eine Skala mit Zahlen.

Zunächst schenkten sich beide Mannschaften überhaupt nichts. Die Führungen wechselten ab und zu, aber mehr als zwei Tore ließ keine Mannschaft die andere davon ziehen. Beim 11:9 (Leonie Henrich) und 12:10 (Mareike Schmied), fünf Minuten vor der Pause, hatte der Betrachter der Partie das Gefühl, jetzt ist der Knoten bei der Heimmannschaft geöffnet. Zumal auch immer wieder Laura Spieker am Kreis von ihren Mitspielerinnen gekonnt eingesetzt wurde. Der Knoten blieb aber zusammen. Die Gäste nutzten die Zeit, um noch zwei Tore im Netz der Heimmannschaft unterzubringen (12:12).

Es dauerte genau acht Minuten nach Wiederanpfiff, als die Vorvogelsbergerinnen zum ersten Mal mit vier Toren Unterschied in Führung gingen. Lea Momberger und Kolleginnen gaben aber nicht auf. Nach 45 Minuten näherten sich die Gastgeberinnen dem Ausgleich (19:21, Leonie Henrich). Marcus Jung versuchte durch eine Auszeit, seine Schützlinge doch noch auf die Siegerstraße zu lenken. Grünberg/Mücke legte danach aber immer wieder ein oder auch zwei Tore vor. Die im ersten Abschnitt noch glänzend agierende Torfrau Irina Zecher verlor langsam das Glück des Tüchtigen. Der heimische Block bröselte bedächtig zusammen. Die letzten vier Minuten gehörten mit zwei zu null Treffern den Gästen. Mit 24:28 entführten sie damit beide Punkte.

Im Sinne der Mannschaft kann man nur hoffen, dass alle verletzten, kranken und Zusatzspielerinnen zum letzten Spiel des Jahres 2022 in Pohlheim auf der „Platte“ stehen können. Danach kann endlich die absolut verdiente Winterpause beginnen.

HSG Hungen/Lich: Irina Zecher (Tor); Nina Träger, Livia Gleim, Lisa Fuhr, Kim Macht, Helen Toews, Shana Appel (1), Lea Momberger (1), Laura Tauchmann (1), Julia Schweiger (1), Marie Truckenmüller (2), Mareike Schmied (4/1), Leonie Henrich (4/1) und Laura Spieker (10).

Die Energiekrise und andere unschöne wirtschaftliche Angelegenheiten haben nicht nur die privaten Haushalte fest im Griff. Ganz besonders wird in den öffentlichen Gebäuden an Heizkosten gespart. Man sollte aber dabei bedenken, dass durch die niedrigen Temperaturen die Verletzungsgefahr der Sportlerinnen und Sportlern erhöht wird. Und ob dies zu verantworten ist, bleibt dahingestellt.