Das Glück war am Ende bei den Tüchtigen. Unser Männer I drehen eine fast schon verloren geglaubte Partie im Abstiegskampf und sichern sich beim 25:26 (14:8) zwei ganz wichtige Punkte als Gast beim TV Wetzlar. „Die Jungs haben heute bis zum Schluss an sich geglaubt und sich endlich einmal für ihren aufopferungsvollen Kampf in der Abwehr belohnt. Bei Wetzlar hatte ich so ein bisschen das Gefühl, dass sie am Ende Angst vorm Gewinnen hatten,“ freute sich unser Coach, Florian Großmann, über den positiven Ausgang der Auswärtsfahrt. Ein Sonderlob hatte er gleich für drei Youngsters parat. „Benno (Ben Steffan) hat eine wahnsinnig starke Abwehrleistung gezeigt und immer wieder wichtige Zweikämpfe gewonnen. Nico (Böhm) hat die generische Abwehrreihe ein ums andere Mal mit seinen fintenreichen Angriffsaktionen durcheinandergewirbelt und Bjarne (Lierz) hat auf der Vorgezogenenposition die Angriffe der Wetzlarer gut unterbunden und zum Schluss Nervenstärke bewiesen.“
Der Start in die Begegnung verlief allerdings erst einmal wenig erquickend, mussten unsere Männer doch gleich einem 3:1-Rückstand hinterlaufen, den sie nach gut acht Minuten aber zu den eigenen Gunsten gedreht hatten. Basis hierfür war die über weite Strecken gut agierende Defensive (sowohl im 6:0-Verbund als auch in der offensiven 3:2:1-Variante). Danach war es aber erst einmal vorbei mit der Herrlichkeit und die alten Muster schlichen sich ein. Hinten wurde nicht mehr konsequent genug zugepackt und im Angriff schlichen sich Unkonzentriertheiten ein, die zu technischen Fehlern führten. Zudem wurden reihenweise gute Einwurfchancen liegen gelassen. Das Resultat war eine 14:8-Pausenführung für die Gastgeber.
„In der Halbzeitpause mussten wir etwas deutlicher werden und die Jungs wachrütteln,“ gab Großmann Einblicke in seine Kabinenansprache. Diese zeigte auch Wirkung, konnten unsere HuLis doch schnell den Abstand auf vier Tore (15:11) verkürzen. „Danach hätten wir aufgrund der einen oder anderen hochkarätigen Chance sogar noch weiter verkürzen können. Stattdessen kassieren wir zwei Tore,“ ärgerte sich unser Coach ein wenig über den 17:11-Zwischenstand. Das Spiel wogte nun hin und her, allerdings lagen die Gastgeber sowohl beim 21:16 als auch beim 23:18 (45. Minute) weiter komfortabel in Führung. „Wir haben trotz diverser Rückschläge aber weiter an unsere Chance geglaubt und nicht wie in den vergangenen Partien aufgesteckt,“ wusste Großmann, warum das Spiel in der letzten Viertelstunde nochmal eine dramatische Wendung nehmen sollte. Drei schnelle Tore durch Lierz, Hahn und Böhm sorgten dafür, dass unsere Männer I beim 23:21 wieder den Anschluss herstellen konnten. Vier torlose Minuten unsererseits nach dem 24:22 ließen aber nichts Gutes für den Ausgang des Spiels ahnen. Da Wetzlar aber ebenfalls nicht groß zum Zuge kam und beim 25:22 (53. Minute) seinen letzten Treffer erzielte, war der Auswärtssieg noch immer in greifbarer Nähe. „Wir haben gegenüber Wetzlar die letzten zehn Minuten nochmal eine Schippe drauflegen können und auch die Einwechslung von Markus Ahlborn im Tor, der uns mit seinen Paraden zusätzlich Sicherheit gegeben hat, hat den Jungs nochmal einen Schub gegeben,“ konnte Großmann mitansehen, wie sich seine Mannschaft Tor um Tor heranrobbte und beim 25:25 zwei Minuten vor Schluss den ersehnten Ausgleichstreffer erzielen konnte. Die letzten beiden Minuten waren nichts für schwache Nerven. Beide Mannschaften hatten die Chance, den entscheidenden Punch zu landen, letztendlich war es aber unserem A-Jugendlichen Bjarne Lierz vorbehalten, in Überzahl den letzten Treffer des Tages fast mit der Schlusssirene zu erzielen. Emotionen pur nach dem Abpfiff, sich in den Armen liegende jubelnde HuLi-Spieler und ein Freudentänzchen zeugen davon, wie groß die Anspannung und wie wichtig dieser Sieg für das gesamter Team war.
Unsere Aufstellung: Max Krieg und Markus Ahlborn im Tor, Jan Anhäuser, Tobias Anhäuser (3), Pius Spall (2), Ben Steffan, Nico Böhm (6), Jonathan Will (1/1), Jannis Pitz, Tobias Koppermann, Anton Frederic Hahn (6/5), Bjarne Lierz (4), Jan-Hendrik Engel (4) und Piet Spall.