Die Rahmenbedingungen für die neue Saison sind seitens der Verbände gerade geschaffen, schon zeichnen sich erste Veränderungen für die HuLi-Jungs ab. Sie fallen unter das Motto: Wir betreten Neuland! In der Vergangenheit fanden eher vereinzelt Spieler aus anderen Vereinen den Weg nach Hungen und Lich. Nun aber, im Zeichen der zweiten feststehenden Oberligateilnahme, haben gleich zwei neue Spieler via Zweitspielrecht den Weg zum Team gefunden. Die Überraschung ist groß, zumal die beiden von der Spielgemeinschaft Bieber/Heuchelheim stammen. Der Verein ist bekannt für seine vorzügliche Jugendarbeit. Seit Jahren sind die Kinderteams aus Bieber eine bestimmende Größe, wenn es um die Leistungsspitze im Bezirk geht. Insofern ist es schade, dass die männliche C-Jugend in diesem Jahr nicht in die Beletage des hessischen C-Jugendhandballs eingestuft wurde. Denkbar knapp sei die Entscheidung gewesen, so hieß es. Der amtierende Bezirksmeister der männlichen Jugend C musste einem anderen gesetzten Verein den Vortritt lassen.
Somit nehmen nun Ole Kneissl und Michel Hofmann offiziell das Zweitspielrecht in Anspruch, nachdem die Möglichkeit bei unserem Verein abgeklärt wurde. Unsere Jungs erhalten dadurch eine personelle Verstärkung für die kommende Runde, die sich auch auf dem Spielfeld bemerkbar machen dürfte. Beide Spieler durchlaufen/durchliefen nämlich die Auswahlteams des Bezirks und waren bislang im Hessen-Stützpunkt präsent. Es macht uns stolz, dass die Jungs den Weg zu uns gefunden haben. Das ist eine Ehre für uns, mit ihnen arbeiten zu dürfen., freut sich Maik Schönwetter, der die C-Jugend der HuLis in diesem Jahr verantwortet. Der erfahrene Trainer weiß wovon er spricht. Und dass dies ohne aktive Aquise seitens der HSG Hungen/Lich funktionierte, ist umso erstaunlicher, aber begründbar.
Zur JSG Bieber/Heuchelheim besteht schon lange ein sehr intensives und bei aller Konkurrenz immer freundschaftliches Verhältnis. Die Ausbildung von Grundlagen im Kindesalter bis zur C-Jugend bildet für beide Vereine ein stabiles Fundament. Die geografische Lage bedingt allerdings, dass Abwanderungen der guten Spieler aus Bieber/Heuchelheim an der Jahressordnung sind. Diesen Sog bekam in den letzten Jahren auch das HuLi-Team merklich zu spüren. Es ist schon bedenklich, mit welchem Selbstverständnis mittlerweile selbst bei Ligakonkurrenten nach geeigneten Spielern und Spielerinnen angefragt wird., kommentiert Trainer Ingo Deubner das Wechselgeschehen jeweils vor Saisonbeginn. Er sieht die Fehler in einer zu frühen Leistungsorientierung und folgert: „Das ist allgemein ein schlechter Deal für gutmütig fahrende Eltern.
Umso mehr sind die Verantwortlichen der HSG Hungen/Lich froh, dass sich nun zwei hochkarätige Spieler von sich aus für das graue Kollektiv entscheiden! Die Möglichkeit der Fahrgemeinschaft und ein Trainingskonzept mit anspruchsvoller, systematischer und jugendgerechter Ausrichtung sind Fakten, die einen Versuch allemal wert sind.
Das Erkennen von individuellen Defiziten mit einer ebenso individuellen Förderung mit Hausaufgaben ist dabei nur ein Baustein.
Neu ist die physiotherapeutische Begleitung durch Christina Heckmann, der Mutter eines Spielers. Die ausgebildete Reha-Trainerin kennt die Defizite im Bewegungsapparat von Jugendlichen genau und weiß sie fachlich zu beheben.
Hinzu kommt der soziale Faktor in einem Team, das intern kaum Wettbewerb benötigt und trotzdem immer bereit ist, an die Grenzen zu gehen. Die Chemie stimmte von Beginn an. Das haben die Jungs aus Bieber sofort zu unterscheiden gewusst.
Sie werden nun regelmäßig in Bieber/Heuchelheim und Hungen trainieren unter der Prämisse, dass die beiden Trainerteams für ein halbes Jahr enger zusammenarbeiten und kooperieren. Dabei, so sind sich Schönwetter und Deubner einig, kann ein neues Modell für vereinsübergreifende Zusammenarbeit entstehen, die auf beiderseitigem Geben und Nehmen basiert, ohne dass mühsam aufgebaute Strukturen hüben wie drüben zerschlagen werden.
Trotz der erfreulichen Entwicklung sieht sich das Trainerteam vor einer schweren Saison, die hoffentlich stattfinden kann. Wir ordnen uns eher im unteren Drittel ein, denn die individuelle Qualität in Melsungen, Dutenhofen und Gelnhausen sowie beim TVHüttenberg ist doch erdrückend. Insofern bleibt das graue Kollektiv, wie im letzten Jahr, bescheiden.
Ole Kneissl in Aktion.
Christina Heckmann bei den Übungen.