Nach dem sensationellen Sieg gegen die erste Auswahl der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen in der vergangenen Woche reiste die C1 nach Baunatal. Das Trainerteam warnte eindringlich vor diesem Spiel, denn der Tabellenplatz des nordhessischen Oberligisten ist ebenso trügerisch, wie der unsrige. So wurde im Training und in der Vorbereitung auf das Spiel versucht, die Mannschaft zu fokussieren, um den Sieg der letzten Woche zu festigen. Dies misslang in der ersten Halbzeit. Durch mangelnde Abwehrbereitschaft fing sich das Team 20 (!) Gegentore. Das graue Kollektiv präsentierte sich in Teilen als Kollektiv des Grauens. Das konnte nicht mit der Rotation begründet werden.
Dementsprechend angefressen gingen die Trainer in der Halbzeit mit ihren Schützlingen ins Gericht. „Es ist schon bezeichnend, dass einzig die Spieler aus D-Jugend und 2. Mannschaft in Punkto Einsatzbereitschaft unseren Erwartungen genügten.“, meinte I. Deubner nach dem Spiel, und resümierte: „Alibihandball und brotlose Kunst. Glücklicherweise konnten wir positionsgetreu wechseln und zur richtigen Zeit Zeichen setzen.“ Nach kurzer und sehr intensiver Kabinenansprache, verließ das Trainerteam früh die Kabine. Wenn die Trainer für sich nach Training, Vorbereitung und zwei Team-Timeouts keinen Zugriff mehr sehen, muss sich das Team eben selbst aus dem Sumpf ziehen. Dies gelang!
In der zweiten Halbzeit kam Baunatal nur noch zu 11 Treffern, weil das „graue Kollektiv“ wieder seinem Namen alle Ehre machte. Vom Niveau der vergangenen Woche blieben sie dennoch weit entfernt. Glücklicherweise zeigten sich bei Baunatal konditionelle Probleme. Das nutzten die Jungs dann doch relativ konsequent, weil auch der Schalter bei einigen rechtzeitig gefunden wurde.
Team 2 erwartete Tags darauf die „Zwot“ aus Dutenhofen/Münchholzhausen. Gegen den Tabellennachbarn gab es im Hinspiel eine völlig unnötige, aber klare Niederlage. Es zeichnete sich ein Spielverlauf ab, den wir aus allen bisherigen Saisonspielen kennen. Oft hatten die Trainer den Eindruck, dass unsere „Orange boys“ gehemmt auf dem Platz stehen. Irgendwann muss doch mal der sprichwörtliche Knoten platzen.
Dutenhofen/Münchholzhausen spielte im Vergleich zum Hinspiel stark verbessert und führte zur Halbzeit völlig verdient. Als die „Orange boys“ in der Kabine schon hängende Köpfe zeigten, ergriff U. Will das Wort. Ihm fehlte die Körperspannung im Team. „Es reicht nicht, wenn nur der Trainer das Spiel gewinnen will. Auch das Team muss an sich glauben!“. Zu Beginn der zweiten Halbzeit konnte man noch keine Reaktion erkennen. Die Jungs aus Dutenhofen/Münchholzhausen zogen sogar auf fünf Tore davon, ohne dabei besonders gefordert zu sein. Eine frühe Auszeit wurde genommen. „Es ist besser, aber es reicht immer noch nicht!“, so der eindringliche Appell von I. Deubner an das Team. „Bälle erobern und vor allem in Überzahl mit der im Training geübten Liberoposition agieren.“, fügte U. Will hinzu. Auch Maik Schönwetter briefte fleißig. Ein 4:0-Lauf der HuLis ließ den Rückstand dann merklich schmelzen. Vor allem das Konterspiel wurde schneller, präziser und zunehmend erfolgreich abgeschlossen. Dies ließ die Nerven der Grün/Weißen flattern. Nachdem die HuLis das erste Mal in Führung gingen,roch es ein wenig nach Sensation. Eindringliche Warnungen, gegen Ende nicht nachzulassen, wurden erhört. Die Führung wurde nicht mehr aus der Hand gegeben und bis zum Spielende sogar auf fünf Tore ausgebaut. Die Jungs schafften es binnen 17 Minuten, einen 5-Tore-Rückstand in einen 5-Tore-Vorsprung umzumünzen. Und damit haben sich ALLE am Mittwoch eine Pizza verdient!